Tomas Nemec

18.3. – 23.4.2016 | Galerie Thomas Fuchs

Dass das Medium der Malerei weit mehr vermag, als eine reine Abbildung von etwas zu schaffen, beweist ein Blick auf die Arbeiten des 1986 in Tschechien geborenen Künstlers Tomas Nemec.

Die Fokussierung seiner Darstellungen – seien es Landschafen, Porträts oder Stillleben – liegt bei ihm nicht einzig auf dem Bildgegenstand selbst. Vielmehr stehen die malerische Umsetzung der Motive sowie das persönliche Verhältnis des Künstlers zum Bildinhalt im Vordergrund. Mit einer subtilen Intimität hält der in Prag lebende Künstler Freunde und Szenen aus seinem Umfeld fest und kreiert dabei eine eigene Bildwirklichkeit, die fast tagebuchartig seine Welt präsentiert. Zu dieser höchst persönlichen Bildwirklichkeit gelangt Nemec einerseits durch den Verzicht einer allzu realistischen Wiedergabe seiner Motive sowie durch die offensichtliche Betonung seines Mediums mit Hilfe von Farbspritzern, Farbverläufen und Leerstellen. Obgleich Tomas Nemec in seinen Arbeiten die klassische Malweise „Öl auf Leinwand“ verwendet, erzeugt er mit seinem außergewöhnlichen Gespür für Farbe und dessen Umsetzung eine große Leichtigkeit. Mit seinem vielschichtigen sowie intensiven Farbauftrag und der Art und Weise der Wiedergabe seiner Bildgegenstände – partiell mit grobem Pinselstrich, vereinzelt detailliert und mit feinen Konturen – werden von Nemec Emotionen und Empfindungen im Betrachter angeregt, die seinen Arbeiten etwas höchst persönliches verleihen und weit über das gehen, was eine reine Abbildung ermöglichen würde.

Mit seiner narrativen und gleichzeitig spielerischen Auseinandersetzung mit Malerei und Figuration verleiht Nemec seinen Gemälden so eine immense Anziehungskraft und macht das eindrucksvolle Zusammenspiel dieser beiden Komponenten zu einem wesentlichen Charakteristikum seiner Arbeit. Nebenbei zeigt Nemec so auch eines der bedeutendsten Qualitäten des traditionsreichen Mediums der Malerei auf: das Vermitteln der Verhältnisse des Malers zu seinen Bildinhalten und zur Malerei selbst. Indem Nemec uns diese Eigenschaf auf hoch ästhetische Weise präsentiert, liefert er einen Beleg dafür, warum Malerei auch heute – im digitalen Zeitalter – alles andere als obsolet ist.

So ist es nicht verwunderlich, dass der junge Künstler nicht nur in seiner Heimat von Kollegen und Kunstkritikern geschätzt wird, sondern ist auch international große Erfolge feiert.

 

Text: Galerie Thomas Fuchs | Bild: Galerie Thomas Fuchs
Externer Link: Galerie Thomas Fuchs

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