Artsplash | Linz im Filmrausch

Artsplash 15.04.2016

Festival Opening (© Dimitrios Vellis; subtext.at)

„Crossing Europe“ heißt das Filmfestival im österreichischen Linz, das vom 20. bis zum 25. April 2016 zum 13. Mal stattfindet. Linz und Halle an der Saale sind Partnerstädte und wer Linz kennt, weiß die starke kulturelle Szene sehr zu schätzen. Mich hat es 2008/2009 zum Jahreswechsel in die Stadt an der Donau gezogen, denn damit startete man mit vielen Feierlichkeiten in das Jahr als Kulturhauptstadt Europas. Linz hatte ein beeindruckendes Eröffnungsprogramm geboten und was mich damals am meisten beeindruckt hat – neben der Gastfreundschaft – war das Ars Electronica Center.

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Mit dem breitgefächerten Filmfestival „Crossing Europe“ hat die Landeshauptstadt von Oberösterreich ein Fenster vor allem für den osteuropäischen Film geöffnet. In Deutschland ist dafür das Filmfestival in Cottbus bekannt. In Linz ist es jedoch die reizvolle Mischung des Autorenkinos quer durch Europa, die das Festival zu etwas einzigartigen macht. Als Cineast hat man in diesem Jahr bei 162 Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilmen die Qual der Wahl. Doch damit nicht genug, Linz hat ein Herz für jene Filme, die zwar mit Preisen auf anderen Festivals geehrt wurden, aber höchst selten einen Verleih finden, der den ausgezeichneten Streifen dann in die Kinos bringt.

Für das diesjährige Programm sind Filme ausgesucht worden, die auf den sogenannten A-Festivals wie auf der Berlinale, in Cannes, Locarno, Venedig, Karlovy Vary, Toronto, Sundance oder San Sebastian ihre Weltpremieren erlebten. Zugleich vermittelt man einen Einblick in die aktuelle österreichische  Filmlandschaft. Zu einem der Höhepunkte des zweitgrößten Filmfestivals Österreichs zählt in diesem Jahr die Masterclass, die die aus Tschechien stammende Dokumentarfilmerin Helena Trestiková abhalten wird und in der Programmsektion TRITBUTE werden von ihr ausgewählte Filme aus 40 Schaffensjahren zu sehen sein. Im vergangenen Jahr wurde die Programmsektion CINEMA NEXT EUROPE unter dem Motto „Heimatland – Wonderland“ ins Leben gerufen, deren Fokus auf dem europäischen Filmnachwuchs liegt.

Eröffnet wird das Festival am Mittwochnachmittag mit Filmen aus allen Programmsektionen. Am Abend findet die feierliche Eröffnung von „Crossing Europe“ mit sechs ausgewählten Filmen statt, darunter das viel gelobte dänische Drama „A War“ in der Regie von Tobias Lindholm. Der Anti-Kriegsfilm war in diesem Jahr in das Rennen um den Oscar für den besten nicht englischsprachigen Film gegangen. Das ungarische Drama „Son of Saul“ in der Regie von László Nemes Jeles bekam den begehrten Goldmann. 28.500 Euro an Preisgeldern werden in acht Kategorien am Sonntag, 24. April 2016, vergeben. Mit 10.000 Euro ist der Preis im Wettbewerb für den fiktionalen Spielfilm am höchsten dotiert, den das Linz Kultur & Land Oberösterreich / Kultur stiftet. Erstmals konnte die gfk – Gesellschaft für Kulturpolitik Oberösterreich als Sponsor gewonnen werden, die den mit 5.000 Euro dotierten Preis im Wettbewerb für den besten Dokumentarfilm vergibt. Ein Preisträger steht bereits fest: Lukas Marxt hat den „Crossing Europe“ Kunstpreis der Energie AG Oberösterreich 2016 gewonnen.

 

Text: Nadja Naumann | Bilder: subtext.at
Externer Link: Crossing Europe

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