Ja, in THE FIRST AVENGER – CIVIL WAR, kracht es ordentlich und Actionfans kommen hier selbst in 3D voll auf ihre Kosten. Inhaltlich ist die ganze Story mit der dünnen Nadel sehr grob zusammen geheftet und eine Figur wird bei den Avengers neu eingeführt: Spider Man. Und man befürchtet zurecht, dass es mal wieder ein Remake des Spinnenmannes geben wird. Den Jungs von Marvel scheinen die Ideen auszugehen. Ich komme mir als Cineastin dabei vor, als ob man mir zum dritten Mal den gleichen Teebeutel ins Glas hängen wird und ein dritter Aufguss büßt gewaltig an Aroma ein.
L to R: Hawkeye/Clint Barton (Jeremy Renner), Scarlet Witch/Wanda Maximoff (Elizabeth Olsen), Captain America/Steve Rogers (Chris Evans), and Winter Soldier/Bucky Barnes (Sebastian Stan) Photo Credit: Film Frame
© Marvel 2016
Zurück zum eigentlichen Film. Also, die Avenger retten mal wieder die Welt vor bösen Leuten und dabei geht mehr Porzellan zu Bruch, als nötig. Vor allem kostbare Menschenleben haben die Avenger bei ihren Einsätzen auf dem Gewissen. Das ruft die Regierung von Amerika und ihre Verbündete auf den Plan, die den Avengers einen Vertrag vorlegen, dass sie nicht mehr frei agieren können. Sie sollen sozusagen an die Kette gelegt werden.
Tony Stark (Robert Downey Jr.) kommt dabei stark ins Grübeln, während für Captain America (Steve Rogers) fest steht, dass er diesen Vertrag auf gar keinen Fall unterschreiben wird. Unterstützung bekommt Stark von Black Widow (Scarlett Johansson), die ebenfalls der Meinung ist, dass ein Vertrag, nur noch im Auftrag der Regierung zu handeln, durchaus sinnvoll ist, um nicht unschuldige Menschen bei den Rettungsmissionen um Leib und Leben zu gefährden. Captain America ist nicht bereit, sich von jemanden vorschreiben zu lassen, wann er helfen darf und wann nicht. Als das Abkommen in Wien von 117 Nationen unterschrieben werden soll, wird auf das Gebäude ein Anschlag verübt und der Bombenleger steht schnell fest: Bucky Barnes (Sebastian Stan). Captain America spürt ihn schnell auf und Barnes beteuert, dass er es nicht gewesen sei.
Da deutsches Geld in dem Hollywood-Blockbuster steckt, darf einer den Bösewicht mimen: Daniel Brühl. Als Zemo verfolgt er hartnäckig sein Ziel, die Avengers gegen einander aufzubringen. Das gelingt ihm perfekt, denn er hat ein Videotape, aus dem klar hervor geht, dass Barnes die Eltern von Tony Stark getötet hat. Natürlich gibt es da einen Haken, denn Barnes, der Winter Soldier, wurde dazu manipuliert. Er funktionierte wie eine eiskalte Tötungsmaschine. Der Einzige, der das Barnes glaubt, ist Captain America. Mehrfach hat ihm Barnes das Leben gerettet und er betrachtet ihn als seinen Freund. Es kommt, wie es kommen muss, die Avenger stehen plötzlich gegeneinander und eine Entscheidung muss her. Captain America will nämlich mit Barnes nach Sibirien, wo er einst einer Gehirnwäsche unterzogen wurde und damit jederzeit zum willigen Erfüllungsgehilfen werden kann.
Doch bevor die beiden ihre heikle Mission antreten können, stellen sich Iron Man und sein Getreuen ihnen in den Weg. Die finale Schlacht findet auf einem Flughafen statt und nicht auf irgendeinen. Wie schon erwähnt, es steckt deutsches Geld in der Produktion und das habe ich bisher so noch nicht in einer Hollywood-Produktion erlebt: es ist klar und deutlich das Logo des Flughafen Leipzig/Halle erkennbar und es wurde hier sogar tatsächlich gedreht. Kaputt ging hier nichts, das fand woanders statt. Trotzdem: die Kulisse ist original und das macht für mich die Schwächen des Films wett. Eines muss man den Regiebrüdern Anthony und Joe Russo lassen, der Humor kommt bei all dem Geballer nicht zu kurz.
Text: Nadja Naumann | Bild: Marvel
Externer Link: Marvel
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