Crisis as Ideology?

10.6 – 23.7.2016 | Kunstraum Niederoesterreich

Der Ruf nach Reformen – vor allem die Forderung nach fortdauernder Senkung der Kosten sowie höheren Sparauflagen – richtet sich an Staaten, Unternehmen und letzten Endes an die Bürger_innen. Das Dogma des Sparens wird mit dem Vorhandensein einer Krise und ihren abschätzbaren und unabschätzbaren Folgen begründet. Wie aber entstand die Krise überhaupt? Die Kurator_innen der Schau gehen davon aus , dass sie sich dadurch entwickelte, dass das Kapital zu einer eigenständigen Realität wurde, die nur mehr ansatzweise mit menschlicher Arbeit, Verantwortungsbewusstsein, Ressourcen und Arbeitsprozessen in Verbindung steht. Dadurch tut sich eine gefährliche Lücke zwischen der täglichen Arbeitsrealität und den Kapitalbewegungen auf. Die so verursachten Ungereimtheiten und Risse bestimmen nun unsere aktuellen politisch-ökonomischen Debatten.

Die Kuratorin Anamarija Batista, Kunsthistorikerin und Ökonomin, beschäftigt sich seit einigen Jahren mit Krisenphänomenen. Eines der Ziele von Batista und ihren Mitkurator/innen Dejan Kaludjerović und Karolina Radenković ist, mit dieser Ausstellung die Krise in erfahrbare Denkzustände zu überführen, sie zu überlisten und in räumliche Ordnungen und Beziehungsverhältnisse zu setzen.
Die Arbeiten von „Crisis as ideology?“ greifen den Gedanken der sozialen Manipulation, der Diskontinuität, der Wertbildungen sowie der historischen und aktuellen Leitbilder auf.
In all diesen Bereichen hinterlässt die Krise ihren Abdruck – und hier offenbaren sich Strukturen, in denen sich Machtbeziehungen widerspiegeln.

 

Text: Kunstraum Niederoesterreich | Foto: Kunstraum Niederoesterreich
Externer Link: Kunstraum Niederoesterreich

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