Wochengipfel | Ein Besuch auf der ArtMuc 2016

Kalenderwoche 24 | 2016

Blick in die ArtMuc 2016 – Die ArtMuc hat sich auf dem Messekalender inzwischen etabliert.

Zeitgleich zur Art-Stuttgart fand in München die ArtMuc statt, die von Raiko Schwalbe organisiert wird. Bei der ArtMuc handelt es sich um eine privat organisierte Produzentenmesse in zentraler Lage auf der Praterinsel. Über 100 Künstler und zahlreiche Plattformen und Künstlergruppen waren vom 2. bis zum 5. Juni präsent und zeigten sich dem Münchner Publikum. Obwohl eine solche Produzentenmesse immer einen stark lokalen Schwerpunkt hat, waren auch Künstler von weit weg zu entdecken, so zum Beispiel aus Nordrhein-Westfahlen und aus Mecklenburg-Vorpommern.

Der Veranstalter, Raiko Schwalbe, teilte mit, dass er und die Jury aus über 500 Bewerbern die Teilnehmer aussuchen konnte. Für eine solche Flut an Bewerbungen war dann allerdings die Qualität der gezeigten Werke in der Spitze etwas enttäuschend. Gleichzeitig muss aber auch angemerkt werden, dass gleichzeitig die Zahl qualitativ nicht ausreichender Werke ebenfalls sehr gering war.

Fabian Gatermann, Aluthgama, 2016
Fabian Gatermann, Aluthgama, 2016

Ich möchte drei Künstler hervorheben, deren Werke ich beeindruckend fand: Zuerst einmal wäre da Fabian Gatermann zu nennen, der sich selbst im Zwischenraum von Kunst und Design verortet und nach eigenen Worten dort auch sehr wohl fühlt. Seine Werke sind inzwischen in einigen Sammlungen vertreten. Seine meisten Werke spielen mit Wiederholungen und seriellen Anordnungen verschiedener Elemente, seien es einfach nur Punkte oder – wie auf der ArtMuc auch gesehen – sorgfältig aufgeklebte und entwertete Fahrkarten. In Ordnung, die Punkte sehen ganz nett aus und sind bunt, aber die seriellen Fahrkarten gehen tiefer! Zu gerne möchte man sich in sie vertiefen und die Reisen, die mit ihnen unternommen wurden, in Gedanken nachvollziehen. Eine der stärksten Arbeiten auf der diesjährigen ArtMuc.

Unvermeidlich muss ich – selbst auf die Gefahr hin, dass es einigen meiner regelmäßigen Leser langweilig wird – auch diesmal Edvardas Racevicius nennen. Seine Holzskulpturen gehören auf jeder Produzentenmesse, zu der er sich begibt, zu den qualitativ und thematisch besten Arbeiten! Nun hat er auch kleine Holzbilder dabei gehabt, die er erstmals in der Öffentlichkeit zeigte. Von diesem Greifswalder Künstler werden wir noch viel hören!

Edvardas Racevicius | Im Hintergrund sieht man die neuen Holzbilder des Greifswalder Künstlers
Edvardas Racevicius | Im Hintergrund sieht man die neuen Holzbilder des Greifswalder Künstlers

Ebenfalls wurden Fotografien des in München lebenden Foto-Künstlers Anatoly Rudakov gezeigt. Rudakov bringt in seine Fotografien im wahrsten Sinne des Wortes „Bewegung“: Während des Fotografierens bewegt er ganz leicht die Kamera und macht damit aus figürlichen Motiven abstrakte Kunstwerke. Dabei weiß er auf unnachahmliche Weise Reflexionen und Lichteffekte auszunutzen. Unvergesslich!

Text: Mathias Fritzsche | Bilder: Atelier Verlag
Externe Links: ArtMuc | Fabian Gatermann | Edvardas Racevicius | Atelier Alen

Über Mathias Fritzsche 117 Artikel
Ein Thema jagt das nächste: Der Wochengipfel hält ein oder zwei Themen fest und bringt sie in Erinnerung. Was war vergangene Woche so wichtig, dass man Schnappatmung bekam und ist diese Woche dennoch schon vergessen? Oder über welche Nachricht hat man sich so gefreut, dass man auf den Balkon ging und die Nachricht für die ganze Welt in den Abendhimmel geschrien hat?

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen