Artsplash | Gebietsweinprämierung mit der Deutschen Weinkönigin

Artsplash 30.06.2016

Rathaus in Naumburg. Foto von Artsplash

Das gibt es nicht all zu oft, dass die amtierende Deutsche Weinkönigin sich die Ehre gibt, bei der Gebietsweinprämierung des Weinbauverbandes Saale-Unstrut persönlich vorbei zu schauen. Josefine Schlumberger und die Deutsche Weinprinzessin Caroline Guthier weilten drei Tage im Saale-Unstrut Gebiet und informierten sich natürlich umfassend über die ansässigen Weingüter und probierten so manchen edlen Tropfen. Höhepunkt war dann am 17. Juni 2016 die 24. Gebietsweinprämierung im Ratskellersaal im Rathaus zu Naumburg. Fachkundig begleitet wurden sie von der Gebietsweinkönigin Sandra Warzeschka, die die feierliche Übergabe der Urkunden übernahm. Abräumer der Veranstaltung war das Thüringer Weingut Bad Sulza, das sieben Goldmedaillen von 18, die vergeben worden sind, für seine angestellten Weine erhielt. Das gab es schon lange nicht mehr.

Verkostung zur Landesweinprämierung 2016 im Ratskellersaal Naumburg. Foto von Artsplash
Verkostung zur Landesweinprämierung 2016 im Ratskellersaal Naumburg. Foto von Artsplash

Was ich als gute Idee fand war, dass man sich beim Essen für Soljanka entschieden hatte. Bei den an die 200 prämierten Weinen war der Verkostungstresen noch länger als im vergangenen Jahr. Was sehr erfreulich ist, dass es im Saale-Unstrut Gebiet wieder junge Winzer gibt, die oftmals aus den heimatlichen Winzerfamilien kommen, wie Marius Seeliger, den ich durch meinen Weinfreund Werner Längricht kennengelernt habe. Werner Längricht ist für mich immer ein sehr guter Gesprächspartner  und er hat mir schon manchen wertvollen Kontakt vermittelt.

Wein ist natürlich ein Naturprodukt und da im vergangenen Jahr ein sehr gutes Jahr war, waren es vor allem die Spätlesen, die mit Gold prämiert wurden. Ich bin ein ausgesprochener Freund des Müller-Thurgau, der immer gern unterschätzt wird und in diesem Gebiet bestens gedeiht. Mein Favorit war der 2015er Höhnstedter Kelterberg Müller-Thurgau DQW trocken ausgebaut von der Höhnstedter Weinerzeuger GbR, der mit Silber ausgezeichnet wurde.

Wieder mit dabei war die Bäckerei & Konditorei Block aus Klosterhäseler aus der Nähe von Naumburg mit einem Stand, an dem so manche Köstlichkeit zu probieren gab. Eine Spezialität des Hauses ist der Naumburger Stollen und es gibt die nette Anekdote, dass wohl ein Bäcker aus Naumburg der Erfinder des Dresdner Christstollen sei. Möglich ist bekanntlich alles und tatsächlich soll sich August der Starke in der Gegend aufgehalten haben. Gebacken wird der Original Naumburger mit Dinkelmehl und Süßkirschen. Da nicht jeder Rosinen mag, ist das eine wohlschmeckende Alternative mit historischem Hintergrund. Die Naumburger feiern jedes Jahr im Juni das Hussiten-Kirschfest, das eine lange Tradition hat. 1432 wurde die Domstadt von den Hussiten belagert und Kinder waren es, die den Hussiten-Feldherrn Prokop um Gnade baten. Der Feldherr hatte Erbarmen und schenkte den Kindern sogar Kirschen.

Heute gehört das Naumburger Hussiten-Kirschfest zu den tradtionsreichsten Stadtfesten in der Region und Höhepunkt ist der Festumzug. Das Freyburger Winzerfest findet immer am zweiten Wochenende im September statt und ist das größte Weinfest in Mitteldeutschland. Zum Fest wird immer die neue Gebietsweinkönigin proklamiert, die für ein Jahr das Saale-Unstrut Gebiet nach außen vertritt.

 

Text: Nadja Naumann | Bild: Nadja Naumann

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen