Artsplash | Leipzig feiert das Arthouse Kino

16. Filmkunstmesse in Leipzig

Filmkunstmesse Leipzig 2016, Foto von Artsplash

Zum 16. Mal findet vom 19. bis zum 23. September die Filmkunstmesse in Leipzig statt und das schöne daran ist, dass es nicht nur ein Branchentreff, sondern auch ein Filmfest für Cineasten ist. Das Arthouse Kino hat und hatte es nie einfach gegen die großen Blockbuster aus Hollywood, aber dank der Digitalisierung ist es wettbewerbsfähig geblieben. 165 Filmvorstellungen wird es in Leipzig geben und gezeigt werden Arthouse Filme, die demnächst in den deutschen Kinos starten werden. Im öffentlichen Programm werden 35 Filme gezeigt, in den internen Vorführungen sind es 73 Filme.

Wie gewohnt gibt es drei Eröffnungsfilme. Das Publikum darf sich auf die Bestseller Verfilmung „Die Mitte der Welt“ von Jakob M. Erwa in den Passage Kinos freuen, der 20 Uhr gezeigt wird. Ebenfalls 20 Uhr ist „Ein Lied für Nour“ von Hany Abu-Assad in der Schauburg zu sehen und in der Kinobar Prager Frühling wird 21 Uhr der japanische Oscar-Beitrag 2015 „100 Yen Love“ von Take Masaharu präsentiert. Der Eröffnungsfilm für die Branche ist der neue Film von Modedesigner und Filmregisseur Tom Ford: „Nocturnal Animals“.

Das Motto der diesjährigen Filmkunstmesse lautet: „Welche Bedeutung hat Kino und Film für die kulturelle Identität Europas?“ Das Eröffnungspanel dazu, das am Dienstag, 20. September 2016 in der Alten Handelsbörse stattfindet, ist öffentlich zugänglich. Am Abend werden dann die Kinoprogrammpreise Mitteldeutschlands verliehen und die Filmkunstmesse wird feierlich eröffnet. Creative Europe Desk ist zum 5. Mal mit einem Workshop auf der Filmkunstmesse zu Gast. „Hands on Cinema!“ lautet in diesem Jahr das Thema, bei dem gemeinsam mit Studenten fachübergreifende Gestaltungskonzepte für das Kino vorgestellt werden.

Seit 1977 werden die Gilde Filmpreise verliehen, über deren Filmauswahl und Vergabe der Preise seit fünf Jahren eine neunköpfige Jury, die aus Kinobetreibern aus ganz Deutschland besteht, entscheidet. Verliehen wird der Gilde Filmpreis in der Kategorie International – hier ist mein persönlicher Favorit „Birnenkuchen mit Lavendel“ des französischen Regisseurs Eric Besnard – National – „Toni Erdmann“ von Maren Ade geht für Deutschland in das Rennen um den Auslands Oscar 2017 – sowie Dokumentar- und Kinderfilm. Der Film, der  im öffentlichen Programm vom Publikum als der beste Film gewählt wird, erhält ein Preisgeld von 2.000 Euro, die zweckgebunden eine finanzielle Unterstützung für die Herausbringung des Filmes in die Kinos bedeuten.

Die Filmkunstmesse Leipzig ist der größte Branchentreff seiner Art in Deutschland und worauf ich mich jedes Mal freue, ist die brancheninterne Präsentation der Programmkinostudio von der Filmföderungsanstalt, kurz FFA. Ich bin jetzt schon gespannt, wie Probantin „Erika“, eine Erfindung von Frank Völkert (FFA, Berlin), 2015 entweder jünger oder noch älter geworden ist. Ein Fakt bleibt nämlich konstant, Frauen gehen öfters in Programmkino, als Männer. Spannend ist auch immer, welcher Arthouse Film die meisten Zuschauer hatte. Im vergangenen Jahr gab Frank Völkert Entwarnung, denn seit Jahren blieb erstmalig die Zahl der Leinwände der Programmkinos stabil und der rapide Rutsch nach unten wurde  gestoppt.

 

Text: Nadja Naumann | Bild: Nadja Naumann
Externer Link: filmkunstmesse.de

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