Fotos für Buddha Steve McCurry im Weltkulturerbe Völklinger Hütte

1.5. – 6.11.16 | Weltkulturerbe Völklinger Hütte

Unzweifelhaft: Steve McCurry (* 1950) ist einer der bekanntesten Fotografen unserer Tage. Und ja, seine Bilder haben eine außerordentliche Ausdruckskraft. Nur ganz wenige Fotografen haben ein ähnliches Gespür wie McCurry für Situationen, für den richtigen Bildausschnitt und für die Geschichten hinter einem Bild. Er ist ein Fotograf, dem intuitiv das perfekte Bild gelingt. Das mag hart erlernt sein, macht aber einen leichten, fast spielerischen Eindruck.

Von anderen Fotografen erfährt man, dass richtig gute Fotografien erst gelingen, wenn man als Fotograf kein Fremdkörper ist. Man muss zuerst dazugehören, sonst wirken die Motive steif und künstlich, die Fotografierten bewegen sich nicht normal, sondern inszenieren sich. Möglicherweise gibt es aber Menschen, die einem beim ersten zunicken wie alte Freunde vorkommen. Zumindest würde das erklären, warum auf McCurry’s Bildern die Menschen so unverkrampft erscheinen. Es kann aber auch sein, dass der gebürtige Amerikaner – er kommt aus Philadelphia – soviel umher gereist ist, dass er sich tatsächlich nicht als Fremdkörper bewegt und in seine Umwelt eintaucht.

In der Völklinger Hütte werden nun 40 großformatige Bilder von Steve McCurry gezeigt, die dieser in Auseinandersetzung mit der Kultur des Buddhismus auf seinen Reisen zwischen 1985 und 2013 gemacht hat. Der Buddhismus interessiert McCurry schon lange, ebenso wie die spirituelle Welt Tibets, die für ihn auch eine Gegenwelt zur unserer westlichen Moderne darstellt. Mit dem Buch „The Path to Buddha“ versuchte er den spirituellen Geist Tibets einzufangen.

Auf den Fotografien McCurrys ist man besonders fasziniert von den glücklichen Gesichtern und den schimmernden Farben. McCurry ergänzt diesen Eindruck mit Erzählungen seiner Erfahrungen vor Ort: Die Hilfsbereitschaft der Menschen und ihre Fähigkeit in allem etwas göttliches, etwas besonderes zu sehen. Auch McCurry scheint in alltäglichem etwas besonderes zu sehen und lässt uns als Betrachter daran teilhaben. So sind es wunderbare Bilder, wenn buddhistische Mönche auf der Straße Fußball spielen oder ihre Übungen absolvieren.

Die Ausstellung wird im Zusammenhang mit der Ausstellung „Buddha“ gezeigt, die Ende Juni beginnt. Dann werden in der Völklinger Hütte 220 Meisterwerken buddhistischer Kunst aus zwei Jahrtausenden gezeigt. Man darf sehr gespannt sein, wie das Zusammenspiel der Industrieanlage Völklinger Hütte mit dem Thema Buddha korrespondiert. Möglicherweise überlagert in diesem Zusammenspiel die schnelle und auch unbarmherzige westliche Welt den Charme und die Ruhe der fernöstlichen Welt. Aber schon so manches Mal konnte das Weltkulturerbe Völklinger Hütte mit Ausstellungen überzeugen können, die auf den ersten Blick nicht so wirkten, als würde das gehen.

Text: Christian Corvin | aus kunst:art 49 | Bild: Weltkulturerbe Völklinger Hütte

Steve McCurry. Buddhismus
Fotografien 1985 bis 2013
1.5. – 6.11.2016
Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Rathausstraße 75-79
D-66333 Völklingen
Tel.: +49-6898-9100100
täglich 10 – 19 Uhr
Eintritt: 15 €, erm. 13 €
www.voelklinger-huette.org

Buddha
25.6.2016 – 19.2.2017
Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Rathausstraße 75-79
D-66333 Völklingen
Tel.: +49-6898-9100100
täglich 10 – 19 Uhr
Eintritt: 15 €, erm. 13 €
www.voelklinger-huette.org

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