„Archiskulptur“ umschreibt wohl am besten, was der 1966 in Erfurt geborene und in Berlin lebende Künstler Kai Schiemenz ab März in der Städtischen Galerie Wolfsburg präsentiert. Der Meisterschüler von Lothar Baumgarten arbeitet mit den Medien Zeichnung, Computergrafik, Modellbau, Architektur und Installation. Für Wolfsburg hat er sich raumgreifende Installationen vorgenommen, er will die Räume der Städtischen Galerie in ihrer Wahrnehmung aufbrechen, gewohntes Sehen und Erleben unterwandern. Sein Interesse gilt gesellschaftlichen Fragestellungen zu Stadt, Raum und Architektur. Was machen sie mit uns, welche Beziehungen haben wir dazu? Drei Räume bespielt er in Wolfsburg: große Styroskulpturen, stehend und liegend, füllen den ersten Raum, der zweite dient ihm als Plattform für seine kristallinen, farbigen Glasskulpturen und großen Keramiken und im dritten Raum platziert er einen 6m langen Tisch, der als Sockel für seine kleinen Styroskulpturen dient. Im Zuge einer Verwischung der Grenzen von High- und Low-Culture entwickelt er komplexe als auch leicht zugängliche Installationen, die den Betrachtenden als notwendigen Bestandteil involvieren und die aufgeworfenen Fragen exemplarisch am eigenen Körper erfahrbar machen. Man spürt die Lust am Inszenieren und Experimentieren. Wie ein Bühnenbildner entwirft Kai Schiemenz am Modell seine Ausstellungen, formt konstruktivistische Skulpturen, die die Grenzen zwischen Natur und Industrie, Realität und Utopie verwischen. Dass er damit Erfolg hat, bestätigt ihm Gerd Harry Lybke, der ihn als Neuentdeckung in sein Programm aufgenommen hat.
Text: Städtische Galerie Wolfsburg | Foto: Städtische Galerie Wolfsburg
Externer Link: Städtische Galerie Wolfsburg
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