Im März 2015 ist ein Stück Gartengeschichte in den Westflügel des Museums Schloss Herrenhausen zurückgekehrt. Die Ausstellung “Gartenkunst für Könige und Bürger” widmet sich der Geschichte des Gartenensembles Herrenhausen.
In dieser einmaligen Konstellation treffen drei historische Gartentypen aufeinander: der große Barockgarten aus der Zeit des Kurfürsten, der Berggarten als bedeutender botanischer Garten sowie Georgen- und Welfengarten als Landschaftsparks. Der Titel nimmt auf zwei Leitgedanken der Ausstellung Bezug: Auf die Entwicklung der Gärten von adeligem Privateigentum zu öffentlichem Besitz sowie auf ihre gartenkünstlerischen Besonderheiten.
Bereits um 1800 waren die Herrenhäuser Gärten öffentlich zugänglich und beliebte Ausflugsziele. Auch die Bewohner nahe gelegener Stadtviertel nutzten die Gärten seit dem 19. Jahrhundert für Freizeitaktivitäten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts konnte die Stadtverwaltung die Gartenanlagen in öffentlichen Besitz übernehmen. Seither steht neben dem Erholungswert auch der Aspekt des Tourismus in Herrenhausen im Vordergrund. Diesem Nutzungswandel geht die Ausstellung mit einer vielseitigen Auswahl vor allem dokumentarischer Exponate auf den Grund.
Im Zusammenhang mit der Nutzungsgeschichte der Gärten stehen auch die gartenkünstlerischen Veränderungen, die Herrenhausen in mehr als 200 Jahren erlebt hat. Von Beginn an war die Gartenkunst hier nicht das Werk eines Einzelnen und längst nicht auf die Gestaltung von Grünflächen beschränkt. Es handelt sich vielmehr um Gesamtkunstwerke, die im Zusammenspiel von Botanik, Landschaftsgestaltung und Architektur entstanden sind. Daher liegt ein Schwerpunkt der Ausstellung darin, die Gartenkünstler wie den Architekten Laves oder die Gärtnerfamilie Wendland vorzustellen. Auch wirft sie einen Blick auf den Umgang der städtischen Behörden mit diesem kulturellen Erbe im Laufe des 20. Jahrhunderts.
Text: Museum Schloss Herrenhausen | Foto: Museum Schloss Herrenhausen
Externer Link: Museum Schloss Herrenhausen
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