Hanne Lippard – Flesh

20.1. – 9.4.17 | KW Institute for Contemporary Art

Die KW Institute for Contemporary Art freuen sich, die erste institutionelle Einzelausstellung der norwegischen Künstlerin Hanne Lippard (*1984 in Milton Keynes, GB) zu präsentieren. Im Laufe der letzten Jahre hat sich Lippard auf die Verfertigung von Sprache einzig über den Einsatz ihrer Stimme konzentriert. Stimme wird für sie zum Mittel, um die Diskrepanz zwischen Inhalt und Form sichtbar zu machen.

Lippard eröffnet das neue Programm der KW mit einer visuell reduzierten und doch eindrucksvollen Arbeit, die von den Statements und Circle Works des südafrikanischen Künstlers Ian Wilson (*1940 in Durban, ZA) inspiriert ist. Wilson ist bekannt dafür in seinen Arbeiten ausschließlich mündliche Kommunikation zu verwenden. Während Circle Works die letzten physischen Werke Wilsons sind, repräsentieren die Statements Reduktion und Abstraktion der Arbeitsweise hin zum immateriellen Akt, der nur durch gesprochene Sprache und Dialog bestimmt wird. Lippard antwortet auf Wilson mit einer neuen Arbeit namens Flesh. Es handelt sich dabei um ihre bislang ambitionierteste Präsentation: eine immersive Installation, die die gesamte Halle im Erdgeschoss der KW einnimmt und die Besucherinnen und Besucher mit einem einzigen Element konfrontiert – einer Wendeltreppe. Über die Treppe gelangt man in einen ungewöhnlich geschnittenen Raum, der sich über die höher gelegenen Dachfenster erstreckt – ein Referenzpunkt außerhalb des Ausstellungsraums.

In dem für die Arbeit eigens geschaffenen Raum ertönt die Stimme der Künstlerin, die das Publikum komplett umhüllt und ihm eine Welt offenbart, in der die Erfahrung von Sprache rein durch die Erfahrung von Lippards Stimme geformt und erweitert wird. Wie Wilson setzt auch Lippard ihren Körper und Sprache dazu ein, den gegebenen und standardisierten Parametern der Kunstproduktion etwas entgegenzusetzen. Sie leitet unseren Blick in Richtung Himmel – und öffnet dabei eine Welt, in der das Publikum die üblichen physischen wie mentalen Grenzen hinter sich lassen kann.

 

Text: KW Institute for Contemporary Art | Foto: KW Institute for Contemporary Art
Externer Link: KW Institute for Contemporary Art

 

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