14.07.–16.07. ABK Stuttgart: Rundgang 2017

Am heutigen Sonntag endet der Rundgang der Staatlichen Akademie der
Bildenden Künste Stuttgart (ABK Stuttgart), der auch in diesem Jahr
wieder mehrere tausend Neugierige und Kunstinteressierte anlockte. Neben
der Ausstellung aktueller Studienarbeiten und Projekte, Performances,
thematischen Führungen und einer Vielzahl anderer Aktionen stand
außerdem die Verleihung einer Reihe von Preisen auf dem Programm. Zum
Abschluss des Studienjahres sind folgende Preise für herausragende
künstlerische Leistungen verliehen worden:

Der DAAD-Preis ging 2017 an Suah Im aus Bucheon, Südkorea, die nach
dem erfolgreichen Abschluss des Bachelor of Fine Arts an der Kangnam
Universität in Südkorea 2013 an die Akademie wechselte. Ebendort
absolvierte sie zunächst das Grundstudium in der Klasse für Allgemeine
künstlerische Ausbildung von Prof. Rolf Bier, um daran anschließend in
der Fachklasse von Prof. Birgit Brenner ihr künstlerisches Arbeiten zu
vertiefen. Suah Im, die mit Installationen, Zeichnungen und Performances
das Geschlechterverhältnis zwischen Mann und Frau und damit einhergehend
die Themen Sexualität, Machtverhältnis, Dominanz, Verletzung und
Einsamkeit behandelt, hat die Jury durch ihre wirkungsvollen Arbeiten
überzeugt. Diese zeichnen sich durch ein sicheres Gespür für die
verwandten Mittel und die tiefe affektive Wirkung aus. „Gemessen an den
hohen Standards, die in unserer Hochschule an die Studierenden angelegt
werden, hat Suah Im Herausragendes geleistet“, so die Auswahlkommission.

Mit dem Akademiepreis der ABK Stuttgart werden geehrt: Aus dem
Studiengang Bildende Kunst der Student Nils Simon Fischer aus der Klasse
von Prof. Holger Bunk für seine „Seismographischen Zeichnungen“; Muna
Rasch aus der Klasse von Prof. Udo Koch für ihr Video „Die drei
Grazien“. Laura Fröhlich aus der Klasse von Prof. Birgit Brenner erhält
den Preis für ihre Videoperformance, Timo Leicht (Gruppe Günther
Mailand/Frida Innenhof) aus der Klasse von Prof. Rolf Bier wurde für
sein Video „Raum“ aus der Serie Bedürfnisbefriedigung, und Therese
Friedemann aus der Klasse von Prof. Rainer Ganahl für ihre Installation
prämiert. Eine lobende Erwähnung erhielten die Gruppe „307B“ für ihr
Projekt „Stragedies of Hustle“; Jong-Hyun Park, technischer Lehrer in
der Werkstatt für Keramik, und sein Team für die Gestaltung der
Keramikwerkstatt als Café, sowie die Klasse von Prof. Christian
Jankowski für ihr Projekt „Horst und Maria“, das während eines
Aufenthalts in Istanbul entstanden ist.

Die Studierenden des zweiten Semesters Industrial Design wurden für ihre
Gemeinschaftsarbeit „Schwarzpulver“ ausgezeichnet. Franziska Doll, Mark
Julien Hahn und Jan Robert Obst aus der Klasse von Prof. Uli Cluss,
Studiengang Kommunikationsdesign, überzeugten die Jury mit dem
Gestaltungsauftritt des diesjährigen Rundgangs; Carolyn Raff aus dem
Studiengang Textildesign erhielt die Auszeichnung für ihre Diplomarbeit
„Am Ende des Winters“.

Im Studiengang Architektur gingen die Akademiepreise an Arthur Neznanov
für seine Masterarbeit „Flakturm“; an Leonard Kern für seine
Bachelorarbeit „Stockhorn Skistation“, sowie an Yannik Kaiser und Samuel
Weiss für das Projekt „Two Faces Program“. Die Klasse für Grundlagen der
Gestaltung von Prof. Fahim Mohammadi wurde für ihre eindrucksvolle
Gesamtpräsentation der Arbeiten beim Rundgang ausgezeichnet. Die
Akademiepreise konnten mit freundlicher Unterstützung der SV
SparkassenVersicherung überreicht werden.

Durch den Verein der Freunde der Akademie e.V. wurden auch in diesem
Jahr wieder der Kunstpreis Förder-Koje sowie der Erwin-Heinle- und
Herta-Maria-Witzemann-Preis für künstlerische Qualität in den
angewandten Studiengängen vergeben:

Der Kunstpreis Förder-Koje ging an die zwölf Studierenden des
klassenübergreifenden Ausstellungsprojekts „Eventual Encounters“ in der
abbruchgeweihten ehemaligen Poststelle am Weißenhof 15. Ausgangspunkt
der Ausstellung sind die Zukunft digitaler Medien und Fiktionen sowie
die Computerkunst der Sechzigerjahre im Umkreis der Stuttgarter Schule
von Max Bense, mit welcher sich die Studierenden in Form von Videos,
Installationen und Zeichnungen intensiv auseinandersetzten. Die Jury hob
den mutigen Versuch, sich mit der Kommunikation der Zukunft zu
beschäftigen, historische Positionen der Computerkunst auf ihre
Aktualität hin zu befragen und die daraus entstandenen Arbeiten an solch
reizvollem Ort zu präsentieren, als besonders bemerkenswert hervor.

Den Erwin-Heinle-Preis erhielt der Akademie-Absolvent Ludwig Rensch aus
dem Studiengang Industrial Design für seine Diplomarbeit „Die
Bedienbarkeit der Dinge“. Der Herta-Maria-Witzemann-Preis ging an Maren
Kröller aus dem Studiengang Architektur für ihre Masterarbeit „Warburgs
Ordnung“.

Text: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
Externer Link: www.abk-stuttgart.de

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