von Dieter Begemann //
Das Kolumba, das Kunstmuseum des Erzbistums Köln, führt diesen Namen, weil es erbaut wurde an der Stelle der kriegszerstörten spätgotischen Kirche St. Kolomba. Es ist jetzt 10 Jahre her, dass der karge, aber doch elegante Bau des Schweizer Architekten Peter Zumthor eingeweiht wurde. Das Haus, das sich selbst einmal als „Museum der Nachdenklichkeit“ bezeichnet hat, begeht das Jubiläum nun mit einer Einzelschau des Schweizer Künstlers Eric Hattan. Der als Konzeptualist bekannte Künstler – im Vorjahr erhielt er den renommierten Basler Kunstpreis – bedient sich einer Vielfalt von Medien: Das kann eine Performance sein wie ebenso auch eine Videoarbeit oder eine Installation.
Er wolle grundsätzlich, sagte der Künstler einmal, „ kein neues Ding in die Welt setzen, sondern lediglich dem Bestehenden Aufmerksamkeit verschaffen.“ Das, was nach einem eher theorielastigen Ansatz klingt, findet bei Hattan allerdings seinen Gegenpart im expliziten „Vergnügen, physisch Material für die Realisation eines Werks zu bearbeiten.“ Die beiden Pole kommen zusammen bei den oft nur unauffälligen Eingriffen, die Hattan in Ausstellungsräumen vornimmt: Er verschiebt, verrückt, verlagert dort befindliche Objekte, die so, jenseits des altbekannten Funktionszusammenhangs, unversehens plastische Qualitäten gewinnen. Die (zeitlich befristete) Inszenierung des Gewöhnlichen richtet sich im Kolumba auf die Ordnungssysteme und Handlungsmuster, die einen Museumsbetrieb strukturieren.
Text aus der kunst:art 56
Eric Hattan: Individuell
12.7. – 21.8.2017
Kolumba – Kunstmuseum des Erzbistums Köln
Kolumbastr. 4, D-50667 Köln
Mo + Mi – So 12 – 17 Uhr
Eintritt: 5 €, erm. 3 €
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