Der amüsierte Melancholiker. Norbert Schwontkowski im Museum Goch

2.7. – 10.9.2017 | Museum Goch

Norbert Schwontkowski, am Meer, 1996.

 

von Ninja Elisa Felske //

 

Lapidar, selbstverständlich, alltäglich – die Bildwelten des Norbert Schwontkowski (1949 – 2013) muten auf den ersten Blick an wie Szenen unspektakulärer Normalität. Menschen, Stadtansichten oder auch einfach nur Füße in Badelatschen. Doch durch subtiles Transponieren dieser Motive reicherte der Maler sie mit augenzwinkerndem Humor an, oder aber mit stiller Groteske.

Das Museum Goch widmet dem in Bremen geborenen Maler ab dem 2. Juli die Einzelausstellung „Dem Tod ins Gesicht gelacht“. Ein Titel, der das Changieren des Œuvres von Schwontkowski zwischen Komödie und Tragödie präzise trifft.

Bevor seine künstlerische Karriere 2004 besonderen Aufwind bekam, lehrte er in Greifswald und an der Hochschule für Künste in Bremen, wo er auch studiert hatte. Hinzu kam eine Gastprofessur in Braunschweig und ab 2005 eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Seine figurativen Werke lasierte er auf die Leinwand mit zahlreichen dünnen Farbschichten aus Ölfarbe und Pigmenten, die teils durcheinander hindurch scheinen. Die vermeintlich unbeholfene Pinselführung ist dabei Markenzeichen und Programm; denn nie liegt den Werken ein Foto zugrunde, die Szenerien basieren rein assoziativ auf seinen inneren Empfindungen. Die so entstehenden Räume wirken oft etwas zweidimensional, die Menschen und Objekte darin isoliert, Affekte gedämpft. Dabei war der Künstler der Meinung: „Jede gute Geschichte ist ein Drama“ – nur geschieht selbst dieses Drama in seinen Bildern ganz einfach und ganz selbstverständlich.

 

Text aus der kunst:art 56

 

Norbert Schwontkowski – Dem Tod ins Gesicht gelacht

2.7. – 10.9.2017, Museum Goch

Kastellstr. 9, D-47574 Goch

Tel.: +49-2823-970811

Di – Fr 10 – 17 Uhr, Sa + So 11 – 17 Uhr

Eintritt: 4 €, erm. 2 €

www.museum-goch.de

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