
von Dr. Milan Chlumsky //
Es könnte sich um einen venezianischen Dogen handeln, der in tiefe Gedanken versunken, die Augen geschlossen, über den Gang dieser Welt nachdenkt. Doch das Bild heißt „Compter les feuilles des fleurs“, was die „Die Blätter der Blumen zählen“ heißt und mit geschlossenen Augen natürlich nur bedingt geht. Oder es ist der Künstler mit seiner massiven Erscheinung selbst, der da sitzt. Man kann sich aber genauso vorstellen, dass jene Blumen, die sein Protagonist jetzt zählt, eben jene sind, die in einer Vase den Aufstand erproben, sich dabei seltsam verrenken, als ob sie Tänzerinnen wären oder als ob sie sich dafür rächen wollten, dass man sie nur als Dekoration benutzt.
Sämtliche Bilder des Belgiers Jan van Imschoot haben einen leicht surrealen Hauch. Der bekannte Kurator Jan Hoet hatte den 1963 geborenen Belgier vor sechs Jahren dem Galeristen empfohlen, nicht nur seines speziellen malerischen Stils, sondern auch wegen seines besonderen Humors, durch den scheinbar gewichtige Themen an Leichtigkeit gewinnen.
Text aus der kunst:art 56
Jan van Imschoot – Flowers for Angela
22.6. – 2.9.2017, Galerie Karl Pfefferle
Reichenbachstr. 47-49 (Rückgebäude), D-80469 München
Tel.: +49-89-297969
Di – Fr 13 – 18 Uhr, Sa 12 – 16 Uhr
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