“Proof of Life / Lebenszeichen. Werke aus einer Privatsammlung” heißt die aktuelle Kunstausstellung im Weserburg Museum für Moderne Kunst, Bremen. Ein zentrales Werk der Ausstellung ist der als lebensgroße Vollplastik re-inszenierte „Tod des Marat“. Auf beeindruckende Weise verschmilzt der britische Künstler Gavin Turk das bekannte Bild von Jaques L. David aus dem Jahr 1793 mit seinem Selbstbildnis. Während es David darum ging, Marat als Märtyrer zu schildern und revolutionäre Tugenden und Ideale zu überhöhen, verbindet Turk in seinem Selbstbildnis die aktuelle Bedeutung der Kunst mit dem Scheitern der Ideale der Aufklärung und der Freiheit.
Der Turmbau zu Babel als Massaker. Der Künstler als toter Revolutionär. Ein gotisches Fenster aus Schmetterlingsflügeln – Proof of Life vereinigt über 100 Gemälde, Skulpturen und Fotoarbeiten, die auf sinnliche und zugleich sinnstiftende Weise existentiellen Fragestellungen nachgehen. Ihre ästhetische Wucht zieht die Betrachter wie von selbst in den Bann. Das was sie zeigen, knüpft an eine zum Teil weit zurückreichende Tradition wirkmächtiger Bilder an. Sie zitieren, verführen, irritieren, provozieren und thematisieren zugleich moralische Wertvorstellungen. Dazu gehört die Aufforderung, das Gesehene nicht nur historisch zu verorten, sondern auch ganz konkret auf die Gegenwart zu beziehen. Die Werke stammen aus einer in dieser Form noch nicht öffentlich gezeigten Privatsammlung. Proof of Life präsentiert eine präzise Auswahl mit zum Teil raumgreifenden, überaus eindrucksvollen Werken internationaler Kunststars wie Louise Bourgeois, Jake & Dinos Chapman, Anton Corbijn, Tracey Emin, Damien Hirst oder Daniel Richter.
Text: Weserburg Museum für Moderne Kunst | Foto: Weserburg Museum für Moderne Kunst
Externer Link: Weserburg Museum für Moderne Kunst
e
Kommentar hinterlassen
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.