Feine Linien – Paul Eliasberg im Kunstmuseum Bayreuth

18.6. – 8.10.2017 | Kunstmuseum Bayreuth

Paul Eliasberg, o. T. (Es Zib III), 1949. © Nachlass Paul Eliasberg, Paris.

 

von Liane Wendt //

 

Im April diesen Jahres wäre er einhundert Jahre alt geworden – Paul Eliasberg. Er ist für die feinen Linien in seinen Federzeichnungen und in seinem druckgraphischen Werk bekannt. Hauchdünn scheinen sie – und doch schafft er es, das Wesentliche zu erfassen und es mit seinen Linien scheinbar einzuspinnen. Genauso faszinierend sind seine Aquarelle. Leuchtende Farben unterstützen die feinen Zeichnungen und verleihen den Darstellungen eine besondere Kraft. Seine Werke schwingen zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion.

Eliasberg wuchs in einem kreativen Umfeld auf. Sein Vater war Autor und Übersetzer, Thomas Mann ein regelmäßiger Besucher im Elternhaus, genauso wie Paul Klee, mit dessen Sohn er aufwuchs.

Eliasberg verbrachte seine Kindheit in München. Jedoch zog die jüdische Familie, um dem Antisemitismus in München zu entgehen, nach Berlin, wo er sein Studium begann, das er später in Paris fortsetzte. Während des 2. Weltkriegs lebte er in Frankreich und war in der Résistance aktiv. Nach dem Krieg nahm er die französische Staatsbürgerschaft an. Seinen Durchbruch hatte er erst Ende der 50er Jahre und konnte von da an von seiner Kunst leben. Seine Werke sind in wichtigen Sammlungen vertreten und wurden auf der ganzen Welt ausgestellt. Von 1966 bis 1970 unterrichtete er an der Städelschule in Frankfurt seine Hauptthemen Landschaft und Architektur. 1983 verstarb er in Hamburg. Das Kunstmuseum Bayreuth hat eine umfangreiche Ausstellung aus eigenen Beständen und der Nachlass-Schenkung seiner Tochter zusammengestellt. Gezeigt werden die Werke im Kunstmuseum und im Rathaus.

 

Text aus der kunst:art 56

 

Paul Eliasberg – Seelenlandschaften

18.6. – 8.10.2017, Kunstmuseum Bayreuth

Altes Barockrathaus, Maximilianstr. 33, D-95444 Bayreuth

Tel.: +49-921-7645310

Di – So 10 – 17 Uhr

www.kunstmuseum-bayreuth.de

 

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