Gejagt, geliebt, gemalt – Das Tier in der Kunst im Kunstmuseum Ravensburg

1.7. – 15.10.2017 | Kunstmuseum Ravensburg

Gwen van den Eijnde, Lipizzano, 2016.

 

von Agata Waleczek //

 
Die Beziehung von Mensch und Tier ist seit jeher eine enge. Was als Symbiose zwischen Erdbewohnern begann, hat sich mit der Zeit in ein asymmetrisches Verhältnis verwandelt, in dem der Mensch klar dominiert und doch hoffnungslos abhängig ist. Letzteres wird gern vergessen. Dessen ungeachtet, bleibt die menschliche Faszination für Tiere ungebrochen. Auf den ältesten künstlerischen Darstellungen sind Tiere oder Tier-Hybriden zu sehen. Ganz so weit in die Vergangenheit begibt sich die Ravensburger Schau nicht. 100 Tier-Darstellungen der letzten 400 Jahre zeigen die ambivalente Beziehung zu unseren tierischen Mitbewohnern auf. Die künstlerischen Motivationen reichen dabei von naturwissenschaftlichem Interesse über die Inszenierung des (Haus-)Tiers als Statussymbol und „Familienmitglied“ bis hin zur philosophischen Ergründung der tierischen Seele.

Da wäre beispielsweise Albrecht Dürers nüchterner Holzschnitt eines Nashorns, das der portugiesische König 1515 als Geschenk erhielt. Jahrhunderte später folgen die Expressionisten Franz Marc und Renée Sintenis mit emotionalen Pferdedarstellungen. In der Performancekunst der 1970er wird das tote und lebende Tier als Träger politischer Botschaften abermals neu erfunden. Die Ausstellung dokumentiert in einem breiten Bogen die Vielseitigkeit eines Themas, das mit der beschleunigten Ausrottung der Arten und neuen Erkenntnissen über den „Animal Turn“ neue Relevanz gewinnt.

 

Text aus der kunst:art 56

 

We love animals. 400 Jahre Tier und Mensch in der Kunst

1.7. – 15.10.2017, Kunstmuseum Ravensburg

Burgstr. 9, D-88212 Ravensburg

Tel.: +49-751-82810

Di – So 11 – 18 Uhr, Do 11 – 19 Uhr

Eintritt: 7 €, erm. 4 €

www.kunstmuseum-ravensburg.de

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