So ein Zirkus! Sonderausstellung mit 166 Kunstwerken im Kunsthaus Meyenburg Nordhausen

9.9. – 12.11.17 | Kunsthaus Meyenburg Nordhausen

Mit Werken von Karel Appel, Max Beckmann, Bernhard Buffet, Marc Chagall, Otto Dix, Conrad Felixmüller, Francisco de Goya, George Grosz, Ernst Hassebrauk, Erich Heckel, Josef Hegenbarth, Paul Klee, Wilhelm Lachnit, Fernand Legér, Gerhard Marcks, Henri Matisse, Max Pechstein, Pablo Picasso, Victor Vasarely, A. Paul Weber, Heinrich Zille u.a. Der Zirkus begeistert seit Jahrhunderten die Menschen, sowohl jung als auch alt. Sei es die Auseinandersetzung mit „wilden“ Tieren oder die Akrobaten und Jongleure, die mit ungewöhnlichen Verrenkungen ihr Können präsentieren, gleichzeitig ihr Leben zur Begeisterung des Publikums aufs Spiel setzen und den Triumph über das Unmögliche zeigen.

Diese Faszination an der bunten Welt teilt auch der Kunstsammler Wolfgang Finkbein aus Dresden, der seit über 40 Jahren Kunstwerke mit Zirkusmotiven sammelt. Seine private Sammlung umfasst heute fast 1.000 Arbeiten, sowohl Gemälde, als auch Zeichnungen, originale Grafiken und Skulpturen. Die Ausstellung im Kunsthaus Meyenburg ist eigens für die Jugendstilvilla konzipiert und präsentiert 165 Kunstwerke von 86 verschiedenen Künstlern aus drei Jahrhunderten.

Unzählige Künstler haben sich in den vergangenen Jahrhunderten mit dem Thema Zirkus beschäftigt. Die Faszination am Risiko reizte die Kunst immer wieder und so entstanden „Die Akrobaten“ von Paul Klee (1879-1949), „Die fliegenden Menschen“ von Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938), die „Kunstreiterin“ von Max Liebermann (1847-1935) oder „Auf dem Schlappseil“ von Harald Metzkes (*1929). Die Phantasie dieser künstlichen Welt inspirierte die Bildenden Künstler zu phantastischen Arbeiten, die manchmal real, manchmal auch surreal sind. So lässt Francisco de Goya (1747-1828) in „Präzise Torheit“ ein Pferd auf einem Seil balancieren oder Christian Rohlfs (1849-1938) stellt den „Tod als Jongleur“ dar.

Einen besonderen Reiz üben auch die Clowns und Gaukler aus, die durch ihre skurrilen Aktionen die Menschen immer wieder zum Lachen bringen. Deshalb wundert es nicht, dass gerade das Gesicht des Clowns, sein Spiel mit Mimik und Gestik, die Künstler auf so vielfache Weise zu außergewöhnlichen Motiven angeregt hat, zu ihnen gehören die Clowns und Harlekine von Pablo Picasso ebenso wie von Otto Dix oder Oskar Kokoschka. Bernhard Buffet zeigt mit expressiven Strichen den traurigen Clown, ebenso wie Bert Heller.

Marc Chagall (1887-1985) widmet sich in vielen Blättern der irrealen Scheinwelt des Zirkus, wo Trapezkünstler die Schwerkraft überwinden oder wilde Tiere zahm werden. Josef Hegenbarth (1884-1962) teilt seine Begeisterung am Zirkus mit hastiger Strichführung besonders in seinen teils humorvollen Zeichnungen mit Tiermotiven, z.B. „Elefantendressur“.

Die Ausstellung widmet sich dem Thema Zirkus in seinen vielen verschiedenen Facetten von Akrobaten, Pferden, Raubtieren und Dompteuren bis zum privaten Zirkusleben und den Blick hinter die Kulissen. Zu sehen sind Glanz und Glamour der Zirkuswelt, aber auch Melancholie und Schmerz.
Die Konzeption der Ausstellung ist wie die Abfolge von verschiedenen Zirkusnummern gestaltet. Viele Künstler waren vom Thema Zirkus so begeistert, dass sie sich dem Thema in ganzen Mappenwerken gewidmet haben, z.B. Henri Matisse mit seinem Künstlerbuch „Jazz/Cirque“, Heinz Fleischer oder Arno Mohr. Diese Werke bilden einen gesonderten Teil der Ausstellung.

Das Ausstellungsprojekt wurde möglich durch die freundlichen Unterstützung der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, die Kreissparkasse Nordhausen und den Kunsthaus Meyenburg Förderverein e.V.

 

Text: Kunsthaus Meyenburg Nordhausen | Foto: Kunsthaus Meyenburg Nordhausen
Externer Link: Kunsthaus Meyenburg Nordhausen

 

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