Schwarz und Weiß. Julia Steiner im STRABAG Kunstforum

ab dem 13.10.2017 | STRABAG KUNSTFORUM

Julia Steiner vor ihren Bildern. Fotocredit: Eva Kelety Photography.

 

von Stefan Simon //

 
„Präsent und freilassend zugleich. Mitreißend und introvertiert. Dominant und fragil.“ Das sind die markanten Gegensatzpaare in Julia Steiners Zeichnungen, die das Jurorenteam überzeugt haben, der 1982 geborenen Schweizer Künstlerin den diesjährigen „STRABAG Artaward International“ zu verleihen. Die Gleichzeitigkeit solch unterschiedlicher Qualitäten prägt ihr großformatiges zeichnerisches Werk, das sich auch plastisch und architekturbezogen äußern kann. Die Stilmittel sind stets dieselben:  Die Konfrontation geometrischer Motive und kristalliner Strukturen mit organischer, fragmentarischer Körperlichkeit sowie deren raumbildende Funktion erschaffen in den Bildwelten eine absurde Raumwirklichkeit, obwohl sich Steiner in ihren Gouachen nur auf Schwarz und Weiß konzentriert. Aber gerade in dieser farblichen Reduktion liegt die große Stärke.

Julia Steiners Auseinandersetzung mit der Technik der Gouache, die sowohl das Aufeinandermalen von Konturen als auch das Ineinanderlaufen der Farbe ermöglicht, führt zu einer spannenden Darstellung von Rhythmen und Mustern der Natur. In der Präsentation erlangen die Arbeiten riesige Dimensionen, indem sie sich auch in Objekten fortsetzen sowie in den Raum ausdehnen und auf diese Weise zu einem realen raumgreifenden Erlebnis werden, an dem der Besucher Anteil hat. Ihren Zeichenprozess beschreibt Steiner selbst als „ein Wandern durch das Bild“. Tatsächlich schaut man durch Fenster auf die explodierende Unendlichkeit, erlebt fiktive Räume, um letztlich in den vielen zersplitternden Zwischenräumen den rätselhaften Bildmotiven auf den Grund zu gehen.

 

Text aus der kunst:art 57

 

Julia Steiner
ab dem 13.10.2017, STRABAG KUNSTFORUM
Donau-City-Str. 9, A-1220 Wien
Tel.: +43-1-224221848
Mo – Do 9 – 17 Uhr, Fr 9 – 12 Uhr
Eintritt frei
www.strabag-kunstforum.at

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