Sehnsucht nach Fremde. Italienischer Flair im Museum der bildenden Künste Leipzig

24.8. – 19.11.2017 | Museum der bildenden Künste Leipzig

Ernst Ferdinand Oehme, Nymphaeum Alexandri in Rom, 1821.

 

von Nadja Naumann //

 
Mit Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Reisen durch den technischen und gesellschaftlichen Fortschritt attraktiver und bequemer. Insbesondere Künstler machten davon regen Gebrauch. Das Reisen wurde nicht nur angenehmer, man kam auch wesentlich schneller ans Ziel. In der Ausstellung „Die Künstler in der Fremde“ spürt das Museum der bildenden Künste Leipzig in drei unterschiedlichen Themenschwerpunkten diesem Phänomen nach.

Der erste Schwerpunkt beschäftigt sich mit dem freiwilligen Reisen in der Form von Ausbildungs- und Studienreisen, der Entdeckung fremder Welten, der Rückbesinnung auf die Urspünglichkeit. Vor allem diente es der Erweiterung des eigenen künstlerischen Horizonts, dem Austausch und der Inspiration. Die zweite Thematik widmet sich dem aus politischen, wirtschaftlichen oder weltanschaulichen Gründen oft gesellschaftlich erzwungenen Gang ins Exil oder in die Emigration, die selbst in der unfreiwilligen Fremderfahrung eine gewisse Akkulturation mit sich brachte.

Eine weitere Form der Emigration und somit der dritte Themenkreis ist die innere Emigration, bei der man sich nicht tatsächlich fortbewegt und den Ort nicht wirklich verlässt. Vielmehr ist es eine Flucht, ein Rückzug in sich selbst aus persönlichen, gesellschaftlichen oder politischen Gründen. Die Schau zeigt Werke aus dem Bestand der Grafischen Sammlung des Hauses und wer die exzellenten Kabinettausstellungen des Hauses kennt, darf sich auf so manche Kostbarkeit auf Papier freuen.

 

Text aus der kunst:art 57

 
Die Künstler in der Fremde
24.8. – 19.11.2017, Museum der bildenden Künste Leipzig
Katharinenstr. 10, D-04109 Leipzig
Tel.: +49-341-216990
Di + Do – So 10 – 18 Uhr, Mi 12 – 20 Uhr
Eintritt: 8 €, erm. 5,50 €
www.mdbk.de

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