Bilder der Vergänglichkeit. Totentänze im Dommuseum Hildesheim

30.9. – 30.11.2017 | Dommuseum Hildesheim

Setsuko Ikai, Totentanz oder Nirwana, 2011. Sammlung Hartmann om Dpommusuem Hildesheim. © Dommuseum Hildeshein, Foto: Florian Monheim.

 

von Ninja Elisa Felske //

 
Von mittelalterlichen Wandmalereien über Grafik-Zyklen von Hans Holbein dem Jüngeren und vier Jahrhunderte später von Lovis Corinth bis hin zu der theatralen Inszenierung Jean Tinguelys im Jahr 1986: Der Totentanz hat eine lange Historie in der künstlerischen Darstellung. Wie auch in Literatur, Musik und Theater: Der Tod ist Teil des Lebens, und entsprechend reflektieren Künstler ihn seit jeher.

„So alt wie jeder von euch ist, so viele Jahre habe ich schon mit euch getanzt“, bezog sich 1866 Hans Christian Andersen auf die im Leben allgegenwärtige Vergänglichkeit. Nicht verwunderlich, dass Künstler dieses Thema oft seriell oder zyklisch umsetzten; ursprünglich dargestellt als Reigen von Menschen verschiedenen Standes, angeführt durch den Tod, griffen Hans Holbeins „Bilder des Todes“ einzelne Momente des irdischen Daseins heraus, die verdeutlichen, wie der Tod in das Menschenleben eingreift. Lovis Corinths sechsteilige Serie zu dem Thema ist motivisch deutlich persönlicher gestaltet. Indes zeigt Tinguelys Interpretation im „Mengele-Totentanz“ einen klar historischen Bezug; diachron weicht die allgemeine Reflexion des Themas der persönlichen und historischen Einbettung.

Nun werden heutige Variationen des Totentanzes im Dommuseum Hildesheim präsentiert: 2013 erhielt das Museum von dem Sammlerehepaar Brigitte und Gerhard Hartmann eine Schenkung von über 300 Blättern zeitgenössischer Druckgrafik. Erstmals wird die Ausstellung „Totentänze“ eine thematische Auswahl aus diesem Bestand zeigen.

 

 

Text aus der kunst:art 57

 
Totentänze. Graphiken aus der Sammlung Hartmann
30.9. – 30.11.2017, Dommuseum Hildesheim
Domhof, D-31134 Hildesheim
Tel.: +49-5121-307760
Di – So 10 – 17 Uhr
Eintrit: 6 €, erm. 4 €
www.dommuseum-hildesheim.de

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