von Dr. Milan Chlumsky //
Die einen rieten ihm, bei der Schauspielerei zu bleiben, die anderen bewunderten das breite Spektrum der verschiedenen Kunstgattungen, in denen Armin Mueller-Stahl heimisch wurde: neben der Schauspielerei spielt er Geige, ist als Schriftsteller und Drehbuchautor aktiv und widmet sich – sehr ernsthaft – seit 2001 der Zeichnung und der Malerei. Als er in den Jahren 2001 bis 2004 erste Lithografien fertig stellte, war klar, dass es ihm um mehr als einen Zeitvertreib geht.
Armin Mueller-Stahl ist ein begabter Zeichner, der seine Palette unermüdlich erweitert, sprich ständig dazulernt. Zunächst nutzte er die einfache Lithografie, dann auch die Farblithografie in verschiedenen Varianten, den Siebdruck, die Radierung und Aquatinta, wobei er motivisch eine schier unendliche Fülle von Anspielungen ausbreitet: auf die Theaterschauspielerei – Die Katze auf dem heißen Blechdach –, auf seine Filmrollen, etwa in die Buddenbrooks, auf die Welt der Musik mit Bob Dylan oder den Beatles, aber auch die Welt der Politik in Gestalt von Willy Brandt. Als wachsamer Zeitgenossen, was das soziale Geschehen angeht, scheint sich Armin Mueller-Stahl zunächst mit seiner Tuschefeder oder mit seinem Bleistift der Personen oder der Ereignisse zu bemächtigen. Erst wenn alles in sich stimmig ist und schließlich genau den Gesichtsausdruck und die Haltung bekommen hat, die Mueller-Stahls Empfindungen entsprechen, folgt ein diskreter Farbauftrag. Eine Auswahl seiner Arbeiten im Stadtmuseum Amberg bestätigt diese feine Übereinstimmung, ohne die es keine guten Porträts gibt.
Armin Mueller-Stahl – Gesichter und Figuren
bis zum 30.11.2017, Stadtmuseum Amberg
Zeughausstr. 18, D-92224 Amberg
Tel.: +49-9621-101284
Di – Fr 11 – 16 Uhr, Sa + So 11 – 17 Uhr
Eintritt: 5 €, erm. 4 €
www.stadtmuseum.amberg.de
Text aus der kunst:art 58
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