von Bence Fritzsche //
Es ist immer wieder aufregend, wenn Kunstwerke, die miteinander korrespondieren, jedoch bei verschiedenen Besitzern oder in unterschiedlichen Sammlungen gelandet sind, wieder zusammenzuführen, und sei es nur für eine Ausstellung und somit für eine begrenzte Zeitspanne. Die Ausstellung Back to Paradise macht genau dies und führt bedeutende expressionistische Meisterwerke aus der Sammlung Häuptli und der Sammlung Osthaus Museum Hagen aus Deutschland im Aargauer Kunsthaus zusammen. Einen Schwerpunkt bilden dabei Arbeiten von Künstlern der Gruppierung Brücke, wie Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff oder dem Schweizer Cuno Amiet.
Die Brücke markiert den Beginn des deutschen Expressionismus; sie wurde 1905 in Dresden gegründet. Die Malerei der Brücke-Mitglieder ist anders, unkonventioneller als alles bisher Gebotene. Dynamische Strichführungen und Farbflächen charakterisieren ihre Werke.
Gesellschaftlich hat sich auch einiges getan in rasanter Folge und mit riesigen neuen Einflüssen: die Industrialisierung, das Leben in der Großstadt und ein stetiger sozialer Wandel. Das führt auch die Brücke-Mitglieder zur Suche nach Harmonie und dem Ideal der Natur sowie der Beschäftigung mit exotischen Kulturen. Die deutschen Positionen werden mit Arbeiten von Paul Camenisch, Albert Müller und Hermann Scherer, den Begründern der Basler Gruppe Rot-Blau, ergänzt. Beeinflusst von dem seit 1917 in Davos lebenden Ernst Ludwig Kirchner, schufen sie in den 1920er-Jahren großartige expressionistische Werke.
Back to Paradise
26.8. – 3.12.2017, Aargauer Kunsthaus
Aargauerplatz, CH-5001 Aarau
Tel.: +41-62-8352330
Di – So 10 – 17 Uhr, Do 10 – 20 Uhr
Eintritt: 15 CHF, erm. 10 CHF
www.aargauerkunsthaus.ch
Text aus der kunst:art 57
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