Versuche und Fiktionen. Hayward und Gupfinger im Traklhaus Salzburg

20.10. – 9.12.2017 | Kunst im Traklhaus

Reinhard Gupfinger, SoundShifting Linz, 2017.

 

von Dieter Begemann //

 

Zwei Künstlern, die auf jeweils ganz eigene Weise in ihrem Werk ausloten, was heute Bildhauerei bedeuten könnte, kann man in Salzburg begegnen: Das unweit des touristischen Herzens der Stadt am Mozartplatz gelegene Traklhaus zeigt in einer Doppelausstellung Arbeiten von Reinhard Gupfinger und Julie Hayward. Durchaus noch ausgehend vom klassischen Werkbegriff hat die 1968 in Salzburg geborene und heute in Wien lebende Hayward in den letzten Jahren einen umfassenden Kosmos seltsamer Objekte geschaffen, die mit ihren blasenartigen Körpern, die mit Ein- oder Ausläufen verbunden sind, an fiktive technische Experimente oder auch Laborversuche erinnern. Auch materialseitig bedient sich die 2014 mit dem Großen Kunstpreis des Landes Salzburg ausgezeichnete Künstlerin technischer Werkstoffe wie Schaumgummi, aufblasbarer PVC-Folien oder Aluminium.

Reinhard Gupfinger bezeichnet sich selbst als „artist and researcher in the fields of Urban Art, Sculpture and Sound Art“. Die Interaktion zwischen dem Kunstwerk und seinem zufälligen „Benutzer“ im Straßenraum interessiert den Künstler, der sich auch gerne auf subversive urbane Jugendkulturen bezieht und ihr Equipment nutzt: BMX-Fahrräder oder mobile Musiksysteme. Die Umsetzung von Klängen in berührbare dreidimensionale Oberflächen ist ein anderes Arbeitsfeld des vielseitigen Künstlers. Das Traklhaus kooperiert für Gupfingers und Haywards Objekte aus Metall und Kunststoff mit der Grazer Galerie MAERZ. Parallel ist im Studio in der Reihe nächste generation die Malerin Maria Thurn und Taxis zu sehen.

 

Reinhard Gupfinger, Julie Hayward
20.10. – 9.12.2017, Kunst im Traklhaus
​Waagplatz 1a, A-5020 Salzburg
Tel.: +43-662-80422149
Di – Fr 14 – 18 Uhr, Sa 10 – 13 Uhr
Eintritt frei
www.traklhaus.at

 

Text aus der kunst:art 57

Über Dieter Begemann 266 Artikel
Begemanns Blog: Sternschnuppen An dieser Stelle soll es um ästhetische Sternschnuppen gehen und, wie es die Schnuppen so machen, sollen sie hin und her zischen auf manchmal verblüffenden Kursen – kreuz und quer! Ich konnte (und musste zum Glück mich auch nie) entscheiden zwischen praktisch-bildkünstlerischen und theoretischen Interessen: Ich liebe Malerei und Bildhauerei, begeistere mich für Literatur, bin ein Liebhaber von Baukunst und Design –aber meine absolute Leidenschaft gehört der Gestaltung von Gärten und Autos. Und, eh ich’s vergesse: natürlich dem Film!!

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