von Dieter Begemann //
Er war stets für einen Skandal gut: Martin Eder (1968 in Augsburg geboren und nach Zwischenstationen 2001 Abschluss in Dresden) schockte mit süßlichen Akten hübscher Knaben oder niedlicher kleiner Mädels, alternativ auch mit Bildern niedlicher kleiner Hunde. War das nun schlechter Geschmack, gaanz schlechter Geschmack oder eine ausgebufft ironische Pose, die deutlich machte, dass es überhaupt keinen schlechten (und leider auch keinen guten …) Geschmack mehr gibt? War Eder sozusagen der späte Francis Picabia unserer Tage?
Wie dem auch sei, der Trubel hat sich gelegt, Eder ist vom Markt aufgenommen und neue Bilder sind zu sehen in seiner Stammgalerie Eigen+Art. Hübsche, ausgesprochen hübsche junge Menschen beiderlei Geschlechts: sanfte Knaben im Novizengewand, zarte Betende mit innigem Augenaufschlag himmelwärts, eine büßende Magdalena (barbusig) an öder Meeresküste. Die Titel aber brechen: Berührung, Tat, Schlaf lesen wir da und schon gehen unsere eigenen Geschichten los.
Martin Eder
18.11. – 20.12.2017, Eigen+Art, Leipzig
Spinnereistr. 7, Halle 5 D, D-04179 Leipzig
Tel.: +49-341-9607886
Di – Sa 11 – 18 Uhr
www.eigen-art.com
Text aus der kunst:art 58
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