Flüchtige Territorien. Krisen und Krieg um Land und Leute

bis zum 9.12.2017 | Kunstraum Niederoesterreich

Khvay Samnang with Nget Rady, Where is my land, 2014. Courtesy the artist and SA SA BASSAC.

 

von Bence Fritzsche //

 

Der Kunstraum Niederösterreich zeigt gegenwärtig künstlerische Arbeiten zum Thema „Flüchtige Territorien“. Es ist eine höchst politisch thematisierte Ausstellung, die sich mit aktuellen Krisen und Krisengebieten beschäftigt und bei der die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler kreative Investigationsarbeit zu den umkämpften Gebieten auf der ganzen Welt geleistet haben. Die Aneignung von Territorien spielt wieder und unerwartet sogar in Europa eine wesentliche politische Rolle. Man denkt dabei an die Krim, man denkt auch an die Ostukraine, fast vergessen dagegen Abchasien und Südossetien, wegen derer der Georgien-Krieg während der Olympischen Spiele im Jahre 2008 geführt wurde. Auch der terroristische IS hat sich Gebiete angeeignet, um einen eigenen Staat, ein Kalifat, zu gründen. Und das kurdische Volk ist noch immer ohne eigenes Staatsgebiet. Und selbst in Frankreich gab es über Jahre hinweg in der Gegend von Calais ein quasi staatsfernes Territorium, das von Flüchtlingen, die weiter nach Großbritannien ziehen wollten, besetzt war.

Die künstlerische Reise führt zu Orten wie dem Hafen Albern in Wien, wo unterschiedliche Interessenslagen aufeinanderprallen, aber auch zu fundamental veränderten Gegenden wie abgeholzten rumänischen Wäldern oder in eine Romasiedlung am Rande Madrids, die vor ein paar Jahren geschleift wurde. Zu sehen sind internationale und nationale Positionen wie die von Khvay Samnang, der aktuell auf der documenta vertreten ist, Peter Fend, Amy Balkin, Anca Benera & Arnold Estefan, Studio Orta, Resanita.

 

Flüchtige Territorien
bis zum 9.12.2017, Kunstraum Niederoesterreich
Herrengasse 13, A-1014 Wien
Tel.: +43-1-9042111
Di – Fr 11 – 19 Uhr, Sa 11 – 15 Uhr
Eintritt frei
www.kunstraum.net

 

Text aus der kunst:art 58

 

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