Spott und Humor in Frankreich. Karikaturen im Haus Ludwig in Saarlouis

3.9. – 17.12.2017 | Ludwig Galerie Saarlouis

Y. V. Lacroix, Bonapartes triumphaler Einzug in sein neues Reich, 1815.

 

von Marianne Hoffmann //

 

Der Bogen spannt sich von Jacques Callot über Honoré Daumier bis zu Jean-Jacques Sempé und den Karikaturisten von Charlie Hebdo. Die Ausstellung mit 200 Beispielen ist eine Hommage an die facettenreiche Tradition der französischen Bildsatire und ihren Beitrag zur Presse- und Meinungsfreiheit. Die Geschichte der französischen Karikatur zeigt eindrucksvoll, welch wichtige Rolle die Bildsatire in den vergangenen Jahrhunderten im Kampf um Meinungs-, Kunst- und Pressefreiheit gespielt hat: Immer wieder haben sich Künstler mit ihren Zeichnungen gegen die bestehende Ordnung aufgelehnt und mit frechem Witz an Scheinfassaden von Staat und Gesellschaft gekratzt. Verbote, aber auch drastische Strafen waren über lange Zeit die Folge.

Diese lange französische Tradition des Widerstands bewusst zu machen, ist Ziel der Ausstellung »Caricatures«. Bereits in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts deckt Jacques Callot in seinen Grafikfolgen soziale Missstände auf und zeigt Menschen am Rand der Gesellschaft. In der Tradition von Künstlern wie Honoré Daumier stehen heute die Zeichner von »Charlie Hebdo« mit ihren politischen und gesellschaftskritischen Blättern. Doch die französische Karikatur hat auch im 20. und 21. Jahrhundert viele Facetten: Sie reicht von Albert Dubouts vergnüglichen Katastrophen bis zur frechen, subversiven Komik eines Tomi Ungerer, sie kennt den stillen, heiter-melancholischen Humor eines Jean-Jacques Sempé oder die unterhaltsamen Gesellschaftssatiren einer Claire Brecher.

 

Caricatures – Spott und Humor in Frankreich seit 1700
3.9. – 17.12.2017 , Ludwig Galerie Saarlouis
Alte-Brauerei-Str., Kaserne VI, D-66740 Saarlouis
Tel.: +49-6831-6989017
Di – Fr 10 – 13 + 14 – 17 Uhr, Sa + So 14 – 17 Uhr
Eintritt frei
www.ludwig-galerie.saarlouis.de

 

Text aus der kunst:art 57

 

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