Mitmachen! – „Spielraum” in der Landesgalerie Linz

5.10.2017 – 14.1.2018 | Landesgalerie Linz

 

von Ninja Elisa Felske //

 

„Alles in allem wird der kreative Akt nicht vom Künstler allein vollzogen; der Zuschauer bringt das Werk in Kontakt mit der äußeren Welt, indem er dessen innere Qualifikationen entziffert und interpretiert und damit seinen Beitrag zum kreativen Akt hinzufügt.” – Bereits im Jahr 1957 verdeutlichte Marcel Duchamp mit dieser Aussage seine Meinung über den Rezipienten als Teil des Kunstwerks. Vorher war der Betrachter überwiegend auf die kontemplative und kognitive Rezeption von Kunstwerken beschränkt. Doch seit Duchamp, und dann verstärkt in den 1960er Jahren, erlaubten Künstler dem Betrachter immer häufiger, das finale Erscheinungsbild des jeweiligen materiellen oder ephemeren Kunstwerks zu beeinflussen. Nicht zuletzt Aufführungskünste wie Body Art, Fluxus und Happening inkludierten das Publikum. Durch diese Ausweitung der Autorschaft kam es im Sinne von Umberto Ecos „offenem Kunstwerk“, das den Rezipienten am Prozess seiner Bedeutungskonstitution teilhaben lässt, zu einer Neudefinition des Produktionsprozesses. Jener Entwicklung der Kunst seit Mitte der 1950er Jahre widmet nun die Landesgalerie Linz in Kooperation mit dem Museum im Kulturspeicher Würzburg ihre Sonderausstellung Spielraum. Kunst, die sich verändern lässt. Präsentiert werden Werke abstrakter und geometrischer Formsprache aus den Jahren 1950 bis 1975. Zwar ist die Ausstellung primär für ein erwachsenes Publikum konzipiert, doch werden gewiss auch Kinder fasziniert sein, ein Kunstwerk berühren und selbst beeinflussen zu können.

 

Spielraum. Kunst, die sich verändern lässt
5.10.2017 – 14.1.2018, Landesgalerie Linz
Museumstraße 14, A-4010 Linz
Tel.: +43-732-772052200
Di – Fr 9 – 18 Uhr, Do 9 – 21 Uhr, Sa + So 10 – 17 Uhr
Eintritt: 6,50 €, erm. 4,50 €
www.landesmuseum.at

 

Text aus der kunst:art 57

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen