Geschichte einer Utopie. – Roter Oktober in der Neuen Sächsischen Galerie

10.10.2017 – 14.1.2018 | Neue Sächsische Galerie

Florian Merkel, Frau Faust, 2014/15.

 

von Ninja Elisa Felske //

 

In der Neuen Sächsischen Galerie begegnen sich ab Oktober historische und zeitgenössische Sichtweisen auf die kommunistische Idee. Der künstlerische Umgang mit Bildern und Symbolen des „Roten Oktober“, jener Oktoberrevolution im Jahr 1917, hat sich im Laufe der Zeit stetig verändert. Bildnerische Utopien russischer Künstler vor 100 Jahren reflektieren die Umsetzung des kommunistischen Gedankens anders als künstlerische Strömungen zu DDR-Zeiten. Letztere bedienten das System durch den sozialistischen Realismus einerseits, einige Positionen grenzen sich andererseits bewusst ab von der Vereinnahmung durch das System. Werke zeitgenössischer Kunst, wie sie in der Dresdener Schau besonders stark vertreten sind, blicken hingegen aus der Distanz abstrahierend bis idealisierend auf das Geschehene: Sie halten zumeist die Idee des Kommunismus hoch, ohne noch von der Utopie seiner Realisierung getragen zu sein.

Die Ausstellung zeigt unter anderen Arbeiten von Brigitte Waldach, Haralampi Oroschakoff, Julian Röder, Olaf Nicolai, The Blue Noses, Via Lewandowsky, Künstlergruppe SIP, Künstlergruppe Chto Delat, Carlfriedrich Claus, Hubertus Giebe, Florian Merkel, Willi Sitte, Norbert Wagenbrett und Ulrich Polster. Im Ausstellungskatalog lassen sich die unterschiedlichen Sichtweisen erstmals umfassender vergleichen. Die kuratorische Konzeption entwickelte der in Dresden ansässige Dr. Paul Kaiser gemeinsam mit Mathias Lindner aus Chemnitz und Christoph Tannert aus Berlin.

 

Roter Oktober
10.10.2017 – 14.1.2018, Neue Sächsische Galerie
Neue Chemnitzer Kunsthütte e.V., Moritzstr. 20, D-09111 Chemnitz
Tel.: +49-371-3676680
Mo + Do – So 11 – 17 Uhr, Di 11 – 19 Uhr
Eintritt: 3 €
www.neue-saechsische-galerie.de

 

Text aus der kunst:art 57

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen