von Stefan Simon //
Das Kunstmuseum Liechtenstein arbeitet bereits seit vielen Jahren mit der in Berlin beheimateten Sammlung Kienzle zusammen. Die Ausstellung stellt nun erstmals die Sammlung Kienzle in ihrer besonderen thematischen Struktur vor. Dabei wird ein weiter Bogen geschlagen, zwischen malerischen und konzeptuellen Positionen, die sich in allen möglichen Medien äußern. Ausgehend von Franz Erhard Walther, der mit Werken aus allen Schaffensphasen vertreten ist, sind Gemälde von Jonathan Lasker, Jack Goldstein, David Reed, Gary Stephan oder Klaus Merkel zu sehen wie auch konzeptuelle Werke von Anna Oppermann, Ketty La Rocca, Emilio Prini, Ferdinand Kriwet, Imi Knoebel oder Louise Fishman. Die Ausstellung spürt die Verflechtungen von Textuellem, Struktur, Sprache und Malerei mit dem Gewicht auf materiellen Erscheinungsformen auf.
Hieraus ergeben sich zwei Tendenzen der Sammlung: Zum einen die informelle, abstrakte oder gegenstandslose, konzeptuelle Malerei, der grundsätzlich der Malereidiskurs selbst inhärent ist. Zum anderen sind es Textarbeiten, Film und Grafik, die sich durch Codes, wie Sprache, Farbe, Strukturen, Form, wiederum auf die Malerei beziehen können. Die Besonderheit der einzelnen Werke scheint in ihrer Immanenz zu liegen, die sie befähigt, mit anderen Arbeiten der Sammlung zu kommunizieren. Der außergewöhnliche Charakter der Sammlung Kienzle liegt in ihrer speziellen Zusammenstellung, durch die sich Interpretationen der Werke untereinander ergeben und somit jedes Exponat eine neue Justierung erfahren kann.
Aus der Sammlung: Sammlung Kienzle
27.10.2017 – 11.2.2018, Kunstmuseum Liechtenstein
Städtle 32, Li-9490 Vaduz
Tel.: +423-235-0300
Di – So 10 – 17 Uhr, Do 10 – 20 Uhr
Eintritt: 15 CHF, erm. 10 CHF
www.kunstmuseum.li
Text aus der kunst:art 58
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