Artsplash | 68. Berlinale im Zeichen der Offenheit und Toleranz

15. – 25.2.2018 | 68. Internationale Filmfestspiele Berlin

Die 68. Berlinale steht in den Startlöchern. Foto von Nadja Naumann

 

Festivaldirektor Dieter Kosslick stand den Fernsehjournalisten nach der Pressekonferenz Frage und Antwort. Foto von Nadja Naumann.

Die Diskussion um die Zukunft der Berlinale ist an Festivaldirektor Dieter Kosslick nicht ganz spurlos vorbei gegangen. Dazu gefragt sagte er auf der Programm-Pressekonferenz am Dienstag, 6. Februar 2018 im Bundespresseamt Berlin: „Mit dem Thema bin ich durch.“ Im Juni diesen Jahres soll ein Nachfolger ab 2020 feststehen. Zur Programm-Pressekonferenz der 68. Internationalen Filmfestspiele Berlin gab es eine Neuerung. Anstatt das die Sektionsleiter ihre Programminhalte der Presse vorstellten, gab es vorher Videos, die online gestellt worden waren. Somit standen nur Dieter Kosslick und Berlinale-Kurator Thomas Hailer auf dem Podest, um die ergänzenden Eckpunkte zum Programm bekannt zu geben.

Der dunkle Schatten Hollywoods von #MeToo zieht an der Berlinale nicht vorbei, aber Maike Mia Höhne, die das Berlinale Shorts Programm verantwortet erklärte, dass es sich mit Initiativen gegen sexuelle Übergriffe in der Filmbranche wohl eher theoretisch verhalte und man auf der Berlinale ganz bewusst vorlebe, wie es dazu erst gar nicht kommt. Dieter Kosslick meinte dazu: „Ich werde keine Frauen in flachen Schuhen und Männer in Highheels zurückweisen.“ Dazu muss man wissen, dass man vor zwei Jahren beim Filmfestival in Cannes bei einer Filmpremiere geladene Damen, die flache Schuhe trugen, keinen Einlass gewährte. Kein Einzelfall, denn nun gibt es eine Initiative gegen das verordnete Tragen von Highheels.

Auch in ihrem 68. Jahrgang ziehen sich gewohnt politische Themen durch den Wettbewerb und die Sektionen der Berlinale. Berlinale Shorts widmet sich dem Jahr 1968 und was politisch vor allem im geteilten Berlin geschah. So ganz weit weg sind wir 50 Jahre später nämlich nicht und es lassen sich Parallelen ziehen.

Glashütte Original Preis für den besten Dokumentarfilm. Copyright: Glashütte Original.

Für den Internationalen Wettbewerb wurden 24 Filme ausgewählt, von denen 19 die Silbernen und Goldenen Bären gewinnen wollen. Was in diesem Jahr auffällig ist: es fehlen die großen Hollywood-Filme, auch wenn der Animationsfilm „Isle of Dogs“ von Wes Anderson das Festival eröffnen wird. Der englisch-deutschen Koproduktion leihen Hollywood Stars wie Edward Norton, Scarlett Johansson und Bill Murray ihre Stimmen.

Was richtig toll ist: Zum zweiten Mal wird der Glashütte Original Dokumentarfilm-Preis verliehen und damit engagiert sich ein sächsisches Unternehmen für den Film. Der Hersteller edler Zeitmesser gehört zu den treuen Sponsoren der Berlinale und ist seit 2017 neben Audi, L´Oréal Paris und dem ZDF Hauptsponsor des Filmfestivals. 18 Dokumentarfilm aus den Sektionen Wettbewerb, Berlinale Special, Panorama, Forum, Generation, Perspektive Deutsches Kino und der Sonderreihe Kulinarisches Kino gehen ins Rennen. Das Preisgeld für den besten Dokumentarfilm beträgt stolze 50.000 Euro.

Vom 15. bis zum 25. Februar 2018 dreht sich in Berlin wieder alles um den Film auf einem der besten internationalen Filmfestivals der Welt, das wird bei aller Kritik immer gern vergessen. Und nicht zu vergessen ist der European Film Market, wo Einkäufer darüber entscheiden, was weltweit im Kino oder im TV gezeigt wird. In diesem Jahr liegt vom 15. bis zum 23. Februar 2018 der Länderfokus auf Kanada. Leider gehen die wunderbaren kanadischen Filme im deutschen Kino oftmals unter.

Viele Hollywood Streifen entstehen an der kanadischen Ostküste (Toronto) oder Westküste (Vancouver), weil das Drehen hier finanziell günstiger ist.

 

 

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