von Dieter Begemann //
Bereits 2015 eröffnete Galeristin Cornelia Wichtendahl ihre neuen Räume, vom Savignyplatz gleich um die Ecke, mit einer Soloschau von Katharina Meister. Nun gibt es hier aktuelle Arbeiten der 1981 in Karlsruhe geborenen Künstlerin zu sehen. Sie ist ihrem ureigenen Thema treu geblieben, der subtilen Kombination einer typischen, eher altmodischen Präsentationsform in naturgeschichtlichen Museen, dem Schaukasten oder Diorama, mit dem ganzen Repertoire der modernen Materialassemblage. Die scheinbar abgelebte Zur-Schau-Stellung mit ihren ausrangierten Vitrinen bekommt in diesem Zusammenhang freilich eine durchaus ungemütlich zu nennende Modernität: So verträumt Meisters stille, meist kleinformatige Bühnenbilder daherkommen, so sieht man doch förmlich schon dereinst unsere ganze Welt als befremdliche Episode der Geschichte dem staunenden Blick dargeboten, aufgespießt wie ein bizarres Insekt… Meisters zweite Stärke sind ihre Scherenschnitte, deren so prägnant kraftvolle wie wunderbar zarte Formsprache locker auch große Formate zu beherrschen vermag.
Katharina Meister. Backstage
Assemblagen und Zeichnungen
2.2. – 17.3.2018, Wichtendahl Galerie
Carmerstr. 10, D-10623 Berlin
Tel.: +49-30-94882908
Di – Fr 13 – 18 Uhr, Sa 12 – 17 Uhr
www.wichtendahl.de
Text aus der kunst:art 59
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