von Greta Sonnenschein //
Wie gelingt es Visionen und Ambition, Funktionalität und Repräsentationsansprüche bei einem Museumsneubau miteinander in Einklang zu bringen? Dieser Frage geht die Ausstellung im Space_01 im Joanneum in Graz nach: Auf ins Ungewisse. Dabei wird thematisiert, wie in Zeiten von knappen öffentlichen Haushaltskassen und hohen Ansprüchen, das eindrucksvolle Kunsthaus Graz entstand, sowie aus wie vielen Schritten so ein Konzept besteht. Zu sehen sind zum Beispiel Skizzen aus der Phase des Wettbewerbes im Jahr 2000 oder ein Modell aus Latex zur Grundidee des möglichen Hauses, welches von den Architekten Peter Cook und Colin Fournier, freundlich als „Friendly Alien“ bezeichnet wird.
Es ist tatsächlich ein nicht eindeutig zuzuordnender Bau, zumindest was die Architektur betrifft. Denn für die einen wirkt es wie ein Unterwasserwesen, die anderen erinnert es an eine Art Ufo. Erfreulich ist, dass die Uneindeutigkeit des Bauwerkes bereits die Fantasie der Betrachtenden anregt. Nicht minder bietet der Innenraum für Kunstschaffende einen idealen Ort um Kreativität zu fördern, aber auch zu fordern, was gerade bei einem der relevanten Punkte des Hauses, zeitgenössische Kunst zu präsentieren, einen hohen Stellenwert besitzt, auch für Kuratorinnen und Kuratoren. Etwas ungewohnt erscheint die Tatsache, dass die Ausstellung in Graz auf Englisch präsentiert wird. Allerdings wird dadurch der Authentizität der Architekten, die all ihre Leidenschaft für das Projekt in englischer Sprache kundtaten, Rechnung getragen. Nur nicht genieren, die Texte liegen auch ins Deutsche übersetzt vor.
Auf ins Ungewisse
Peter Cook, Colin Fournier und das Kunsthaus
bis zum 25.3.2018 , Kunsthaus Graz
Lendkai 1, A-8020 Graz
Tel.: +43-316-80179200
Di – So 10 – 17 Uhr
Eintritt: 9 €, erm. 3 €
www.museum-joanneum.at
Text aus der kunst:art 58
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