Bewegungsfreudig. – Tanz und Kino im Filmmuseum Potsdam

bis zum 22.4.2018 | Filmmuseum Potsdam

Ausstellungsansicht. Foto: Julietta L Wehr.

 

von Nadja Naumann //

 

Seit es den Film gibt, gibt es Tanzfilme, und sie erfreuen sich ungebrochen großer Beliebtheit im Kino. Als jüngstes Beispiel sei hier „La La Land“ von Damien Chazelle genannt, der bei der diesjährigen Oscarverleihung der Abräumer des Abends war. In einer multimedialen Ausstellung geht das Filmmuseum Potsdam diesem Phänomen nach, bei dem man einfach mitschwingen muss. Wer sich zum Beispiel noch nie an einer Ballettstange ausprobiert hat, kann das hier tun. So federleicht die Tanzszenen auf der Leinwand auch ausschauen – dahinter steckt ein knallhartes Training, denn Perfektion gibt hier den Takt an.

Thematisch widmet sich die Ausstellung dem facettenreichen Wechselspiel von Tanz und Filmkamera. Eine Schauspielerin wurde von der Kamera fast abgöttisch geliebt: Die plationblonde Marilyn Monroe und die Tanzeinlage mit Jane Russell in „Blondinen bevorzugt“ von Howard Hawks aus dem Jahr 1953 sind legendär. Zu einem hinreißenden Tanzfilm gehören natürlich Kostüme und die kann man in Potsdam bewundern. Historisch bewegt man sich bis auf die Ursprünge des Tanzfilms zurück. Unter anderem geht man dem Reformtanz nach, der in erster Linie zu Unrecht in die Schmuddelecke gesteckt wurde. Da bewegt sich Stummfilmikone Asta Nielsen in ihrem Apachen-Tanz auf großer Leinwand und durch ein Guckloch können eine Reihe als zu erotisch befundene und somit zensierte Einlagen beobachtet werden. Alle Themenbereiche basieren auf unterschiedlichstem Filmmaterial, das überwiegend aus Europa und den USA stammt.

 

Alles dreht sich… und bewegt sich – Der Tanz und das Kino
bis zum 22.4.2018, Filmmuseum Potsdam
Breite Str. 1A, D-14467 Potsdam
Tel.: +49-331-2718112
Di – So 10 – 18 Uhr
Eintritt: 4,50 €, erm. 3,50 €
www.filmmuseum-potsdam.de

 

Text aus der kunst:art 58

 

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