Lehrer und Schüler. – Arno Rink und Neo Rauch in der Grafikstiftung Neo Rauch in Aschersleben

bis zum 29.4.2018 | Grafikstiftung Neo Rauch

 

von Nadja Naumann //

 

Der im September diesen Jahres völlig unerwartet verstorbene Maler Arno Rink lehrte von 1972 bis 2005 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB), wo er von 1987 bis 1994 das Amt des Rektors innehatte. 1961 bewarb sich der gebürtige Thüringer das erste Mal an der HGB und wurde abgelehnt. Er arbeitete für ein Jahr in der Wollkämmerei und bestand 1962 die Aufnahmeprüfung. Sein Grundstudium absolvierte er unter anderem bei Werner Tübke, seinen Abschluss machte er bei Bernhard Heisig.

Der Malstil von Arno Rink ist unverwechselbar und die Bilder erzählen die Geschichten nie ganz zu Ende, bleiben oftmals mysteriös im Raum stehen. Diese Art der Darstellung ist auch seinem wohl berühmtesten Schüler eigen: Neo Rauch. Rauch studierte von 1981 bis 1986 bei Arno Rink, war von 1986 bis 1990 Meisterschüler bei Bernhard Heisig und lehrte selbst von 2005 bis 2009 an der HGB, bis 2014 als Honorarprofessor.

Für die Doppelausstellung hat Neo Rauch zwei neue großformatige Arbeiten auf Papier und vier Lithografien geschaffen, die durch eine Vielzahl von kleinformatigen Zeichnungen ergänzt werden. Die Gegenüberstellung der Arbeiten von Lehrer und Schüler, der auf den Schwingen des Erfolges bis in die Kunstmetropole New York gekommen ist, ist spannend. Deutlich wird, dass Arno Rink seinem Schüler nicht seinen Stil aufdrückte, sondern ihn sich frei entfalten ließ. Neo Rauchs Bilder lassen sich selten komplett entschlüsseln und genau darin liegt ihr Reiz für Kunstfreunde und -sammler.

 

Arno Rink – Neo Rauch
bis zum 29.4.2018, Grafikstiftung Neo Rauch
Wilhelmstr. 21–23, D-06449 Aschersleben
Tel.: +49-3473-9149344
Mi – So 10 – 16 Uhr
Eintritt: 4 €, erm. 2,50 €
www.grafikstiftungneorauch.de

 

Text aus der kunst:art 58

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