Klangkünstlerin. – Susan Philipsz in der Dresdner Kunsthalle im Lipsiusbau

17.2. – 6.5.2018 | Kunsthalle im Lipsiusbau

Ausstellungsaufbau im Dresdner Lipsiusbau. Foto: Klemens Renner. © SKD

 

von Nadja Naumann //

 

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden haben die in Deutschland lebende britische Künstlerin Susan Philipsz mit dem Werk Study for Strings, das für die documenta 2012 entstanden ist, eingeladen. Neben der neu ausgeführten Arbeit werden auch fotografische Serien der Künstlerin gezeigt. Die Klanginstallation Study for Strings zum Thema Verlust, Trennung und Deportation ist in der 1945 teilweise zerstörten und rekonstruierten Kunsthalle im Lipsiusbau zu erleben.

Susan Philipsz, die 1965 in Glasgow geboren wurde, gehört zu den bekanntesten internationalen Künstlerinnen der Gegenwart. Für die Ausstellung nahm sie die Studie für Streichorchester des im KZ Auschwitz ermordeten jüdischen Komponisten Pavel Haas (1899 – 1944) als Grundlage für ihr Ausstellungskonzept auf. Im Sommer 1944 war das Musikstück für Dreharbeiten für den NS-Propagandafilm „Theresienstadt“ im gleichnamigen KZ aufgeführt worden. Für Dresden hat sich die Künstlerin von der Nähe der sächsischen Landeshauptstadt zu dem ehemaligen KZ im heutigen Tschechien inspirieren lassen und ihr Werk noch einmal überarbeitet und die Violin-Stimmen von Haas aufgenommen. Theresienstadt wurde von der NS-Propaganda als angebliches Altersghetto für das Ausland präsentiert – eine aalglatte Lüge.

Philipsz studierte am Ducan of Jordanstone College of Art und Design in Dundee Bildhauerei. Das Studium schloss sie an der University of Ulster in Nordirland ab. 2010 wurde sie mit dem Turner-Preis ausgezeichnet, organisiert von der Londoner Tate Gallery.

 

Susan Philipsz. Separated Strings
17.2. – 6.5.2018, Kunsthalle im Lipsiusbau
Georg-Treu-Platz 1, D-01067 Dresden
Tel.: +49-351-49142000
Di – So 10 – 18 Uhr
Eintritt frei
www.skd.museum

 

Text aus der kunst:art 60

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