von Paula Wunderlich //
Das Polaroid, dessen Name zugleich das Synonym für die gesamte Gattung des Sofortbildes geworden ist, kann bisweilen auf eine 71-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken, wie auf unzählige Menschen jeden Kontinents, die sich der Sofortbildfotografie sowohl laienhaft als auch künstlerisch bedient haben. In den frühen Jahren zählten Ansel Adams und Philippe Halsman zu den begeisterten Anhängern, in der Folgezeit schlossen sich etwa Andy Warhol, David Hockney oder Lucas Samaras an und bis heute scheint die Reihe der schöpferischen Positionen nicht enden zu wollen.
Das Polaroid ist mit verschiedenen Funktionen – von der einfachen Vorlage über die Dokumentation oder die fotografische Selbsterkundung bis hin zum konstitutiven Bindeglied beim performativen Akt – belegt, sodass seine Gebrauchsweisen und Erscheinungsformen aufzeigen, wie ein technisch vereinfachtes Medium, das auf formaler Ebene grundsätzlich simultane Ergebnisse liefert, in facettenreiche Strategien und künstlerische Konzepte eingebunden wird. Vor allem ist es der Umstand einer nicht vorhandenen Negativität des Mediums, die weder der Dunkelkammer noch eines exkludierten Entwicklungsprozesses bedarf und somit das Ergebnis unmittelbarer macht. Die Ausstellung „The Polaroid Project“ beleuchtet anhand von Arbeiten vornehmlich aus den 1980er und 1990er Jahren die konstitutiven Merkmale des Sofortbildes: Unikat, Unmittelbarkeit, Wiedererkennungswert, spezifische Ästhetik durch Farbverfälschungen und Unschärfen.
The Polaroid Project
bis zum 17.6.2018
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
Steintorplatz
D-20099 Hamburg
Tel.: +49-40-428134880
Di – So 10 – 18 Uhr, Do 10 – 21 Uhr
Eintritt: 12 €, erm. 8 €
www.mkg-hamburg.de
Erstveröffentlichung in kunst:art 61
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