Paarweise – Kocheisen | Hullmann

21.4. – 1.7.2018 | Kunstmuseum Villa Zanders

Kocheisen+Hullmann, links: L´oscillation de deux compréhensions, rechts: Im Schatten des Einmaligen, 2015

von Christian Corvin //

Es gibt viele Künstlerpaare, das vielleicht bekannteste sind Christo und Jeanne-Claude, die von der Planung bis zur Durchführung gemeinsam tätig waren. Einige Künstlerpaare sind hingegen einfach nur gleichermaßen Künstler, arbeiten aber nicht zusammen. Andere arbeiten gezielt zusammen und treten auch mal mehr, mal weniger als Einheit in der Öffentlichkeit auf. Einen ganz eigenen Weg beschreiten Thomas Kocheisen (*1954) und Ulrike Hullmann (*1956): Sie nehmen sich ein Motiv und bearbeiten es gleichzeitig und doch getrennt jeder für sich. Es ist spannend zu betrachten, was dabei herauskommt. Die Werke gleichen sich, haben den gleichen Inhalt. Und doch kommt die jeweilige Persönlichkeit hervor, sie lässt die Bilder sich in Details voneinander unterscheiden.

Schon einige Jahre haben sich die beiden Künstler nun auf Linolschnitte verlegt. In der neuen Reihe „Metamorphosen“ teilen sich nun beide ein Bild, wodurch nicht mehr genau unterscheidbar ist, wer was gemacht hat. Die schon vorher stark eingeschränkte Individualität wird ganz an den Rand gedrängt. Das „Ich“ verschwindet für das „Wir“, das Werk wird zur gemeinsamen Leinwand. Noch mehr Künstlerpaar ist nur schwer denkbar, wenn man mal von Eva und Adele absieht.

Im Kunstmuseum Villa Zanders wird nun eine Sammlung der jüngeren Werke des Künstlerpaares gezeigt. Sie arbeiten bereits seit 1987 gemeinsam, seit 2005 in Berlin lebend. Parallel wird im zweiten Obergeschoß des Museums Ellen Keusen (*1947) gezeigt.

Kocheisen+Hullmann
Zwischenblüte ambitionierter Metamorphosen
21.4. – 1.7.2018
Kunstmuseum Villa Zanders
Konrad-Adenauer-Platz 8
D-51465 Bergisch Gladbach
Tel.: +49-2202-142356
Di – Sa 14 – 18 Uhr, Do 14 – 20 Uhr, So 11 – 18 Uhr
Eintritt: 4 €, erm. 2 €
www.villa-zanders.de

Erstveröffentlichung in kunst:art 61.