von Nadja Naumann //
Der Künstler Hermann Waibel, Jahrgang 1925, ist gebürtiger Ravensburger und erlernte wie sein Vater Restaurator und Kirchenmaler. Doch es zog ihn im Laufe der Jahre zur bildenden Kunst hin. Von Anfang an faszinierte ihn das Licht und seine Auswirkungen auf verschiedene Materialien. Von der figurativen Malerei kommend entdeckte er die abstrakte Kunst für sich und das auf eine Weise, die einen bis heute restlos begeistert. Denn der Kunst Waibels wohnt eine geometrische Ordnung inne, und seine Werke sind klar strukturiert. Waibel kam über Siebdrucke, Papier- und Holzarbeiten sowie über Arbeiten aus Putz zu lichtkinetischen Objekten aus Glasfaser und Kunststoff. Zwei Jahrzehnte bestimmten monochromes Weiß und Schwarz die Bildreliefs und Objekte. Licht hat die Eigenschaft Schatten zu werfen, und das kommt in diesen Arbeiten klar zum Ausdruck. Das Spiel von Licht und Schatten setzt der Künstler höchst raffiniert ein, und er lässt den Betrachter an der Faszination Licht teilnehmen.
Seit Ende der 1970er Jahre kommt Farbe in seinen Arbeiten zum Einsatz. Auch hier experimentiert er mit der Wirkung des Lichts, indem er mit mehreren Lasuren arbeitet, die bewirken, dass eine Dreidimensionalität entsteht. Die Räumlichkeit in seinen Arbeiten löst er seit dem Jahr 2000 wiederum genial in Strichcodes auf. Wie kaum ein Künstler unserer Zeit weiß Hermann Waibel, mit Lichteffekten zu arbeiten. Die Schau „Bildlicht“ ist ein Genuss – nicht nur für Kunstfreunde.
Hermann Waibel. Bildlicht
28.4. – 30.9.2018
Kunstmuseum Ravensburg
Burgstr. 9
D-88212 Ravensburg
Tel.: +49-751-82810
Di – So 11 – 18 Uhr, Do 11 – 19 Uhr
Eintritt: 7 €, erm. 4 €
www.kunstmuseum-ravensburg.de
Erstveröffentlichung in kunst:art 61.
