Systemplastik

bis zum 2.9.2018 | Neue Galerie Graz

Ausstellungsansicht

von Christian Corvin //

Der kroatische Architekt, Stadtplaner, Designer und Künstler Vjenceslav Richter (1917–2002) ist mit der Stadt Graz künstlerisch eng verbunden. Insbesondere die trigon-Ausstellungen von 1967 bis 1975 begleitete er äußerst aktiv. Die 1963 begründete Dreiländer-Biennale trigon (Österreich, Italien und Jugoslawien) wurde ab 1965 in Verantwortung der Neuen Galerie Graz durchgeführt. Richter nahm zuerst als Künstler daran teil, später saß er in der Jury.

Vjenceslav Richter ist sowohl dem Bauhaus als auch dem Konstruktivismus verpflichtet, Architektur, Design und Kunst waren für ihn kaum trennbar. So waren auch seine Skulpturen dem Design und der Architektur verwandt, geometrische Figuren stehen im Zentrum. In Kroatien gilt Richter als einer der wichtigsten Architekten und Künstler, aber auch Kunsttheoretiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Die aktuelle Ausstellung in der Neuen Galerie Graz ist in Zusammenarbeit mit dem Museum of Contemporary Art Zagreb entstanden, das diese Ausstellung vergangenes Jahr zum 100. Geburtstag von Vjenceslav Richter gezeigt hat. Zu sehen sind Architekturentwürfe und -modelle, fotografische Dokumentationen seiner Bauten und Möbelstücke sowie Arbeiten aus dem Bereich der bildenden Kunst, wie „Systemplastiken“ oder „Raumbilder“. Eine dieser für Richter typischen „Systemplastiken“ besitzt die Neue Galerie seit 1972. Nach seiner trigon-Personale wurde „Geschlossene Sinusoiden“ (1968) angekauft und seither schon mehrfach ausgestellt.

 

Vjenceslav Richter. Ein rebellischer Visionär
bis zum 2.9.2018
Neue Galerie Graz
Joanneumsviertel, Zugang Kalchberggasse
A-8010 Graz
Tel.: +43-316-80179100
Di – So 10 – 17 Uhr
Eintritt: 9,50 €, erm. 3,50 – 8 €
www.museum-joanneum.at/neue-galerie-graz

Erstveröffentlichung in kunst:art 61.