Futuristische Giganten

14.2. – 12.5.2019 | Schirn Kunsthalle Frankfurt

Bruno Gironcoli, Ohne Titel, 1996 (Gironcoli Museum, Herberstein, © the Estate Bruno Gironcoli, Foto Hans Christian Krass)

Futuristisch anmutende riesenhafte Gebilde, Maschinen und Robotern nicht unähnlich, sind ebenso typisch für den österreichischen Bildhauer Bruno Gironcoli (1936–2010) wie verfremdete Babys, verschnörkelte Ornamente und ameisenartige Gebilde. Meist sind diese mit einer Oberfläche versehen, die in Gold, Silber oder Kupfer gehalten ist. Gironcolis Werke scheinen einer Dystopie entsprungen zu sein oder einer Filmkulisse von „Krieg der Welten“ – in der Kunstgeschichte jedenfalls gibt es lediglich Berührungspunkte mit anderen Kollegen, ansonsten steht das Werk des ehemaligen Leiters der Bildhauerschule an der Wiener Akademie der bildenden Künste (1977–2004) als mächtiger Monolith dar.

Die Kunsthalle Schirn präsentiert nun das Spätwerk von Bruno Gironcoli, das seine monumentalen Skulpturen hervorgebracht hat. Gironcoli, für den der „Mensch mit seinen Abgründen im Zentrum seiner künstlerischen Arbeit stand“ (Schirn), hatte ab 1977 in der Akademie eine verbesserte Atelier-Situation und konnte so größere Werke schaffen. Den Transport seiner Werke erleichterte das allerdings nicht und schon bei so mancher Präsentation in der Vergangenheit war der Transport der riesigen Skulpturen Gironcolis eine logistische und finanzielle Herausforderung. Innerhalb Wiens, wo die meisten seiner größeren Ausstellungen bisher gezeigt wurden, noch handhabbar, international aber enorm schwierig. Daher kann man davon ausgehen, dass die Ausstellung in Frankfurt deutschlandweit fast ebenso einzigartig wie das Œuvre des Künstlers sein wird. Christian Corvin

Bruno Gironcoli
14.2. – 12.5.2019
Schirn Kunsthalle Frankfurt
Römerberg
D-60311 Frankfurt
Tel.: +49-69-299882112
Di – So 10 – 19 Uhr, Mi + Do 10 – 22 Uhr
Eintritt: NN
www.schirn.de

 

Autor: Christian Corvin, Bild: Schirn Kunsthalle Frankfurt
Erstveröffentlichung in kunst:art 65