Ausgezeichnete Künstler

bis zum 23.6.2019 | Edwin Scharff Museum

Was verbindet das große Hamburg mit dem kleinen Neu-Ulm? Sie liegen beide am Wasser und in beiden Städten ist die Bronzeskulptur „Drei Männer im Boot“ des Bildhauers Edwin Scharff (1887–1955) zu sehen. Der in Neu-Ulm geborene Künstler hat nach dem Zweiten Weltkrieg bis zu seinem Tod die Klasse für Bildhauerei in der Hansestadt geleitet. Aufgrund seiner Verdienste vergibt der Hamburger Senat jährlich den nach ihm benannten Kulturpreis an Künstler, die sich durch ihr Werk um die Hansestadt verdient gemacht haben. Bislang gab es 84 Preisträger, wobei der Preis oft aufgeteilt wurde. Arbeiten von zehn Trägern dieser renommierten Auszeichnung sind nun in der Stadt an der Donau zu sehen.

Das präsentierte Spektrum der Werke dieser Künstler reicht von den geometrischen bis figürlichen Bronzearbeiten der Scharff-Schüler Manfred Sihle-Wissel und Ursula Querner, die 1963 als erste Frau den Preis erhielt, bis zur audiovisuellen Rauminstallation der aktuellen Preisträgerin Michaela Melián. Die Künstlerin greift eine gesellschaftspolitische aktuelle Diskussion auf: Visionen zum Leben in der Stadt. Dazwischen tritt mit den „Partituren“ die strenge Konzeptkunst Hanne Darbovens mit der Arbeit „Winkel, Bahn, Standstelle“ von Franz Erhard Walther in Dialog. Wiebke Siem macht aus Haushaltsgegenständen geheimnisvolle Fetisch-Objekte und Andreas Slominski stellt seine berüchtigten Fallen auf. Sie fordern zum Nachdenken auf. Zum Beispiel über das brisante gesellschaftspolitische Thema Flucht, dem sich der Maler Daniel Richter widmet.

Ausgezeichnet! Hamburger Edwin-Scharff-Preisträger
bis zum 23.6.2019
Edwin Scharff Museum
Petrusplatz 4
D-89231 Neu-Ulm
Tel.: +49-731-70502555
Di + Mi 13 – 17 Uhr, Do + Fr 13 – 18 Uhr, Sa + So 10 – 18 Uhr
Eintritt: 5 €
www.edwinscharffmuseum.de

Text: Stefan Simon
Bild: Edwin Scharff Museum
Erstveröffentlichung in kunst:art 67