Künstlerkolonie im Ruhrgebiet

8.4.2019 – 5.1.2020 | Ruhr Museum im Zollverein

Das Große Atelierhaus, 1929 (Copyright: Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv, Essen)

Als Teil der Ausstellungsreihe „100 jahre bauhaus im westen“ beginnt Ende April eine Sonderausstellung auf Zollverein, die sich einer der bedeutendsten Künstlersiedlungen in Deutschland widmet. Die Künstlersiedlung Margarethenhöhe setzte ihren Fokus jedoch anders – dem Umfeld des Ruhgebietes vielleicht angepasster –, als es die Künstlerkolonien im Rest des Landes wie Hellerau in Dresden oder die Mathildenhöhe in Darmstadt taten: Künstler und Handwerker der Margarethenhöhe reflektierten, lebten und schufen Arbeiten, die sich nicht allein der tradierten bildenden Kunst zuschreiben lassen, sondern auch Kunsthandwerk entstand hier. Theoretische Fragestellungen wie jene nach der Stellung und dem Wert der Kunst im Industrieraum und im angebrochenen Benjamin’schen Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit erfuhren in Essen ihre praktischen Antworten.

Der hier ansässige Künstlerkreis bestand im Kern aus dem Grafiker und Keramiker Hermann Kätelhön, den Bildhauern Joseph Enseling, Will Lammert und Richard Malin, der Goldschmiedin Elisabeth Treskow, dem Fotografen Albert Renger-Patzsch, der Buchbinderin Frida Schoy und den Malern und Grafikern Kurt Lewy, Philipp Schardt und Gustav Dahler. Mit rund 700 Exponaten veranschaulicht die Ausstellung, wie sich der kulturelle Aufbruch der 1920er Jahre von Essen aus weiter auf gen Westen machte, wie die Siedlung entstand und wie ihre Protagonisten auf nur einer der zahlreichen Bauhaus-Bühnen jener Tage zusammenlebten und arbeiteten.

Aufbruch im Westen. Die Künstlersiedlung Margarethenhöhe
8.4.2019 – 5.1.2020
Ruhr Museum im Zollverein
Gelsenkirchener Str. 181
D-45309 Essen
Tel.: +49-201-24681444
Täglich 10 – 18 Uhr
Eintritt: 7 €, erm. 4 €
www.ruhrmuseum.de

Text: Paula Wunderlich
Bild: Ruhr Museum im Zollverein
Erstveröffentlichung in kunst:art 67