Arbeiten und Künstler der Arte Povera waren schon mehrfach zu Gast im Kunstmuseum Liechtenstein, so auch zum 10-jährigen Bestehen des Museums im Jahr 2010. Die Ausstellung „Was tun?“ konzentrierte sich auf die Zeit von 1967 bis 1972 und zeigte Werke aller Hauptvertreter der Arte Povera-Bewegung.
Diese Zeit des Umbruchs im gesellschaftlichen und politischen Bereich war es, die auch in der Kunst und der Kultur insgesamt die Distanz zwischen Werk und Betrachter zu verringern suchte, die Schwelle von Kunst und Leben zu überbrücken. So wie schon vorher zu Zeiten des Dada und der Ready Mades wurden vertraute und alltägliche, zumeist als wertlos erachtete Dinge als kunstwürdige Materialien wiederentdeckt.
Die Ausstellung „Entrare nell’opera“ („das Werk betreten“), deren Titel gleichzeitig ein Schlüsselwerk der Arte Povera bezeichnet (ein Mann geht in eine Wiese hinein, fast verschwindet er darin, aber er ist Teil einer großen Landschaft), wird nun ab Juni die performativen Ansätze, welche sich in der Kunst Italiens in diesem Zeitraum entwickelten, beleuchten.
Gerade im Umfeld der Arte Povera bildeten sich künstlerische Ansätze heraus, um die vergängliche Aktion einer Performance mit dem materialisierten Werk zu verbinden. Die Ausstellung will die Vielfalt der Arbeits- und Erkenntnisprozesse verdeutlichen und den Besuchern Einblick in die Materialität und Lebendigkeit der Arte Povera eröffnen.
Entrare nell’opera
7.6. – 1.9.2019
Kunstmuseum Liechtenstein
Städtle 32
Li-9490 Vaduz
Tel.: +423-235-0300
Di – So 10 – 17 Uhr, Do 10 – 20 Uhr
Eintritt: 15 CHF, erm. 10 CHF
www.kunstmuseum.li
Text: Bence Fritzsche
Bild: Kunstmuseum Liechtenstein
Erstveröffentlichung in kunst:art 67
