Der Op Art, oder auch Optischen Kunst, wurde bisher kaum Aufmerksamkeit geschenkt, obwohl sie in den 1960er-Jahren einen regelrechten Aufschwung erleben durfte. Optical-Art-Kunstwerke sind meistens abstrakt gehalten und beinhalten visuelle Effekte. Der Künstler will so Bewegung, Vibration oder auch Überlappungen in das Werk miteinbeziehen. Oftmals wurde der Op Art vorgeworfen, sie wäre zu effekthascherisch und oberflächlich. Allerdings machen diese beiden Parameter erst den Reiz der Op Art aus, weil sie dem Betrachter klarmachen, dass Kunst nicht objektiv ist, sondern von jeder Person anders wahrgenommen wird.
Auch Josef Albers äußerte Kritik an der Op Art. Er bezog sich dabei auf den Namen und meinte: „Bei Bildkunst von optischer Kunst zu sprechen wäre ebenso lächerlich, wie von akustischer Musik zu sprechen.“ Als einer der Namensgeber der Op Art wird Donald Judd genannt, da er eine Kritik in der Martha Jackson Gallery mit ebendiesem Namen beendete.
Die Ausstellung im mumok umfasst ein breites Spektrum künstlerischer Arbeiten. Es werden sowohl Tafelbilder und Reliefs präsentiert als auch computergenerierte Kunst und Erfahrungsräume. Hinzu kommt der Aufbau der Ausstellung, der in Form eines Labyrinths angelegt ist, was den Sinn der Täuschungen nochmals verstärken soll. Die gezeigten Werke sind von Künstlern wie Josef Albers, der zwar Kritik am Namen übte, allerdings als Wegbereiter der Op Art gilt, als auch Richard Anuszkiewicz, der schon früh in New York mit seiner Kunst Erfolg hatte.
Vertigo. Op Art und eine Geschichte des Schwindels 1520–1970
25.5. – 26.10.2019
mumok. Museum moderner Kunst
Museumsplatz 1
A-1070 Wien
Tel.: +43-1-525000
Mo 14 – 19 Uhr, Di – So 10 – 19 Uhr, Do 10 – 21 Uhr
Eintritt: 12 €, erm. 8 – 9 €
www.mumok.at
Text: Jonas Gerwens
Bild: mumok. Museum moderner Kunst
Erstveröffentlichung in kunst:art 67