Die künstlerische Reise des Stephan Kaluza

16.6. – 22.9.2019 | Ludwiggalerie Schloss Oberhausen

Stephan Kaluza, o.T., o.J.

Der Kunstverein Oberhausen stellt in seiner Projektreihe „Parallel“ im Kleinen Schloss der Ludwiggalerie Werke des Künstlers Stephan Kaluza unter dem Titel „Transit“ vor. „Transit“ steht in erster Linie für Transport, Bewegung und Reise. Auf die Reise durch seine Arbeiten nimmt der Künstler den Besucher mit. Der in Bad Iburg geborene Stephan Kaluza studierte von 1986 bis 1994 an der Hochschule Düsseldorf und begleitend dazu von 1990 bis 1994 Kunstgeschichte an der Kunstakademie Düsseldorf. Ergänzend folgte von 1992 bis 1994 ein Studium der Geschichte und der Philosophie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Seit 2004 beschäftigt sich der Künstler neben der Malerei immer mehr und verstärkt mit der Fotografie, die mittlerweile aus seinem Schaffen nicht mehr wegzudenken ist. Vielmehr ist sie gleichgestellt mit der Malerei.

Die Ausstellung, die in enger Zusammenarbeit mit der Galerie Michael Schultz aus Berlin entstand, zeigt insbesondere Schlüsselwerke des Künstlers. Denn zudem beschäftigt sich Stephan Kaluza erfolgreich mit Theater, Performance und Literatur. Somit bekommt der Titel der Ausstellung eine doppelte Bedeutung, denn die Reise führt durch das vielschichtige Werk des Künstlers. Seit 2006 wurden seine Theaterstücke „3D“, „Atlantic Zero“, „Sand“ und „Weil ich es kann“ publiziert. Sie erlebten zwischen 2010 und 2012 ihre Uraufführungen im Schauspielhaus Düsseldorf, in der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf und am Staatsschauspiel Stuttgart.

Es ist nicht die erste Ausstellung, in der sich der Künstler mit dem Thema Transit auseinandersetzt. Bekannt wurde Stephan Kaluza mit dem aufwendigen Rheinprojekt, für das er den Ursprung des Rheins in den Schweizer Alpen aufgesucht hat und ihn bis zur Mündung in die Nordsee mit seinem Team und seiner Kamera abgelaufen ist. Es entstanden tausende von Aufnahmen, die er anschließend auf einer Länge von fünf Kilometern zu einem beeindruckenden Panorama zusammensetzte. Ein weiteres Projekt war die Vermessung des Verlaufs der ehemaligen Berliner Mauer, mit der der Künstler erstmals Geschichte dokumentierte, deren Protagonist nicht mehr sichtbar und existent ist.

Seine vordergründig abstrakte Arbeitsweise ist genial durchwoben von Malerei und Fotografie. Der Betrachter steht anfangs vor einem ihm Rätsel aufgebenden Kunstwerk, das sich in seiner Komplexität erst beim genauen und aufmerksamen Hinschauen entfaltet. Darin liegt auch der Reiz der Ausstellung, die von der den Werken innewohnenden Spannung getragen wird. Eines der Hauptthemen des Künstlers ist die Natur, die ihn ungebrochen fasziniert und die er in Form von Bewegung jeglicher Art in seinen Arbeiten ausdrückt. Er hinterfragt die Natur im historischen und zeitgenössischen Kontext. Dabei geht es ihm nicht um das, was man sieht, sondern um Wahrnehmungen und wie diese sich verändern. Die Veränderungen in der Natur gehen oft einher mit dem, was der Mensch aus und mit der Natur macht. So erfahren beispielsweise Orte wie ein Feld eine völlig neue Bestimmung durch den Menschen.

Stephan Kaluza
16.6. – 22.9.2019
Ludwiggalerie Schloss Oberhausen
Konrad-Adenauer-Allee 46
D-46049 Oberhausen
Tel.: +49-208-4124928
Di – So 11 – 18 Uhr
Eintritt: 8 €, erm. 4 €
www.ludwiggalerie.de

Text: Nadja Naumann
Bild: Ludwiggalerie Schloss Oberhausen
Erstveröffentlichung in kunst:art 68