Frauenpower

12.7. – 13.10.2019 | Kunsthalle Talstrasse

1919 wurde das Wahlrecht für Frauen in der Weimarer Republik eingeführt. Wegweisend, doch wie steht es denn nun nach 100 Jahren um die Gleichberechtigung der Frau in der Gesellschaft? Das Ziel ist noch lange nicht erreicht, und ob es je erreicht werden kann, ist offen. Die #MeToo-Debatte hat einiges bewirkt, aber wie steht es generell um die Frau im kunsthistorischen Kontext im 20. Jahrhundert? Dieser Frage geht die Ausstellung „Die schaffende Galatea. Frauen sehen Frauen“ im Kunstverein Talstraße nach.

Die Kunst ist dem Artikel nach zwar weiblich, bestimmt wurde die Kunstszene jedoch über Jahrhunderte hinweg von Männern. Frauen beflügelten die männliche Fantasie, von der heiligen Mutter Gottes bis zu bösartigen Furien. Auf der Leinwand vergöttert: Das sollte den Frauen genügen. Tat es aber nicht. Entgegen allen gesellschaftlichen Widerständen und erschwerten Lebensumständen gelang es Frauen, sich als Künstlerinnen in einer ausschließlich von Männern bestimmten Kunstwelt zu behaupten. In Halle hängen in der Ausstellung nur Kunstwerke von Frauen an den Wänden. Zugleich ist es spannend für den Betrachter zu sehen, wie eine Frau das eigene Geschlecht in der Kunst sah und darstellte. Vertreten sind Werke von der Klassischen Moderne bis hin zu Positionen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Künstlerinnen wie Paula Modersohn-Becker, Käthe Kollwitz und Gabriele Münter sind in der Schau vertreten, ebenso Positionen von Künstlerinnen der Gegenwart wie Sarah Haffner und Cornelia Schleime.

Die schaffende Galatea. Frauen sehen Frauen
12.7. – 13.10.2019
Kunsthalle Talstrasse
Talstr. 23
D-06120 Halle (Saale)
Tel.: +49-345-5507510
Di – Fr 14 – 19 Uhr, Sa + So 14 – 18 Uhr
Eintritt: 7 €, erm. 5 €
www.kunstverein-talstrasse.de

Text: Nadja Naumann
Bild: Kunsthalle Talstrasse
Erstveröffentlichung in kunst:art 68