Ein Spätromantiker

25.10.2019 – 8.3.2020 | Gemäldegalerie Dachau

Der Bau der französischen Eisenbahn ab 1827 machte es den Malern im 19. Jahrhundert leichter, mit ihren Staffeleien und Farbtuben aufs Land zu fahren. In den 1830er Jahren trafen sie sich gerne im rund 60 Kilometer von Paris entfernten Barbizon, mitten im Wald von Fontainebleau gelegen. Dort malten sie einfache Landschaftsbilder, sogenannte „paysages intimes“, die den Impressionismus vorbereiteten. Es ging ihnen dabei weder um eine mythologische Überhöhung der Landschaft noch um innere Befindlichkeiten, sondern schlicht darum, den Charakter der Landschaft zu erfassen.

Der 1841 in Darmstadt geborene Philipp Röth schätzte die Schule von Barbizon. Er stammte aus bescheidenen Verhältnissen und machte an der Großherzoglichen Museumszeichenschule eine Ausbildung zum Landschaftsmaler. Röth verlor früh seine Eltern, konnte aber dank eines vom Landschaftsmaler Johann Wilhelm Schirmer vermittelten Stipendiums an der Karlsruher Künstlerakademie studieren. 1862 ging Röth nach Düsseldorf, 1871 ließ er sich schließlich mit seiner Frau Pauline, Tochter seines Darmstädter Lehrers Paul Weber, in München nieder. Hier saß er gerne unter einer jahrhundertealten Linde und malte seine Naturidyllen. Immer wieder zog es ihn auch in die kleinen Weiler um Dachau und Fürstenfeldbruck. Die Bilder, die er von der Amper und dem Dachauer Moos mitbrachte, stellte Röth im Münchener Kunstverein und im Glaspalast aus. 1903 wurde er Ehrenprofessor der Münchner Kunstakademie. Nun widmet ihm die Gemäldegalerie Dachau eine Ausstellung.

Philipp Röth. Ein Romantiker unter den Landschaftsmalern
25.10.2019 – 8.3.2020
Gemäldegalerie Dachau
Konrad-Adenauer-Str. 3
D-85221 Dachau
Tel.: +49-8131-56750
Di – Fr 11 – 17 Uhr, Sa + So 13 – 17 Uhr
Eintritt: 5 €, erm. 3 €
www.dachauer-galerien-museen.de

Text: Sabine Scheltwort
Bild: Gemäldegalerie Dachau
Erstveröffentlichung in kunst:art 69