Traumstadt und Dorf

15.9. – 15.12.2019 | Kunsthaus Apolda Avantgarde

Mit 100 Werken aus allen Schaffensperioden von 1906 bis 1955 zeigt das Kunsthaus Apolda Avantgarde zum ersten Mal Lyonels Feiningers Lebenswerk schwerpunktmäßig unter dem Aspekt der Auseinandersetzung mit Dörflichkeit und Urbanität, wodurch sich die Ausstellung thematisch bestens mit dem 100-jährigen Jubiläum des Bauhauses verknüpfen lässt.

Für die Kuratorin Andrea Fromm ergibt sich die Dualität zwischen „Traumstadt und Lyonel Feiningers Dörfern“ aus dessen biografischen Grunderfahrungen. Feininger wurde in New York geboren, wuchs aber bei Pflegeeltern auf dem Land auf, studierte später in Hamburg und arbeitete dann über das Bauhaus in Weimar und Dessau. 1937 ging er, politisch bedingt, wieder zurück nach New York, wo er seine Kindheitserinnerungen nicht mehr fand, dafür die Erinnerungen an Thüringen lebendig hielt.

Die Ausstellung kristallisiert aus diesen Lebensphasen Feiningers zahlreiche Stilveränderungen heraus, den Wandel vom humoristischen Zeichner und Karikaturisten vor deutscher Kulisse zum prismatischen Lichtmaler der Kathedralen und Dörfer Thüringens von 1911 bis 1918, als er Kubismus und Futurismus fusionierte. In der Bauhaus-Zeit, nicht zuletzt durch seine Ostseereisen, entwickelte er diesen Prismatismus durch übermalte Flächen zu einer transparenten Lichtmalerei. Später in den USA wurden die linear zeichnerischen Elemente wieder bedeutsamer. Michaela Schabel

Traumstadt. Lyonel Feininger und seine Dörfer
15.9. – 15.12.2019
Kunsthaus Apolda Avantgarde
Bahnhofstr. 42
D-99510 Apolda/Thüringen
Tel.: +49-3644-515364
Di – So 10 – 17 Uhr
Eintritt: 6 €, erm. 5 €
www.kunsthausapolda.de

Text: Michaela Schabel
Bild: Kunsthaus Apolda Avantgarde
Erstveröffentlichung in kunst:art 69